Franz Bayer

  Allgemeine Notizen:

* Adressen:
- 1: Multerberg, Pfarre Deutsch-Reichenau, Böhmen (bis 1946)
- 2: Gerhausen, Kreis Ulm (bis 1949)
- 3: Haslach an der Mühl (bis 1977)
- 4: Schulgasse 11, A-4170 Haslach an der Mühl (etwa bis 2011)
- 5: Sternwaldsstraße 41 (Altersheim), Haslach an der Mühl

* Sonstiges: 'Franz Bayer, zul. AH, gest. 21.7.2018 im 98. Lj. Der ,,Franzei-Seppn-Franzl" wurde am 1.4.1921 in Multerberg 8, Pfarre Deutsch Reichenau als zweites von fünf Kindern der Bauersleute Josef und Juliana Bayer geboren. Er besuchte die VS Deutsch Reichenau, die Firmung empfing er in Schlägl. Nach der Schulzeit arbeitete Franz auf dem elterlichen Hof. In den ersten Kriegsjahren war er wegen Unabkömmlichkeit in der Landwirtschaft ,,UK' gestellt, im Janner 1943 musste auch er zur Wehrmacht einrücken und wurde als Gebirgsjäger im Partisanen-Abwehrkampf in Jugoslawien und Italien eingesetzt, zuletzt als Gefreiter. Im April 1945 kam Franz in Italien (Neapel) in englische Kriegsgefangenschaft, von wo er Ende 1945 nach Hause zurückkehren konnte. Am 24. September 1946 wurde die ganze Familie von den Tschechen im Viehwaggon nach Deutschland vertrieben. Nur 40 kg durfte er mitnehmen, obwohl sein Hof zu den größeren der Gemeinde zahlte. Die Hungersnot von Familie Bayer in Gerhausen, Kreis Ulm, war anfangs so groß, dass man Essensreste in den Abfallkübeln und Trankfässern heraussuchte, um nicht zu verhungern. Dort arbeitete Franz u.a. | Jahr in der Landwirtschaft. Da Familie Bayer in Osterreich noch einen kleinen Wald hatte, kehrte Franz 1949 nach Österreich zurück und suchte sich in Haslach eine Arbeibt. querst in der Landwirtschaft und dann als Webereiarbeiter. In dieser Zeit wurde Franz Augen und Ohrenzeuge, wie in den 1950er Jahren alle 16 Dörfer seiner Heimatpfarre und selbst die Pfarrkirche Deutsch-Reichenau von tschechischen Sprengkommandos dem Erdboden gleichgemacht wurden. So versank auch sein Heimatdorf Multerberg in Schutt und Asche. 1958 kam er nach Linz als Chemiearbeiter; 1960 wechselte er zur Vöest, wo er bis zur Pensionierung 1981 blieb. Seit seiner Verehelichung mit Paula Getzinger im Jahr 1977 wohnte er in der Schulgasse in Haslach. Als sein in Deutschland lebender Bruder Sepp in den 1990er Jahren nach Haslach übersiedelte, nahmen ihn Franz und Paula bei sich auf. Paula, die um 14 Jahre jünger war, ging Franz 2010 im 76.Lj. im Tod voraus. Die letzten Jahre verbrachte Franz im AH Haslach, regelmäßig besucht von seiner Nichte Ulli und gut betreut vom Pflegepersonal im AH. Diesem war er als angenehmer Heimbewohnersehr ans Herz gewachsen. Dort starb er nun als zweitältester Haslacher. Fritz Bertlwieser hielt beim Requiem einen Nachruf.' (Fritz Bertlwieser, 2019, Pfarrleben in Haslach, Nr. 183, S 23)

  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Sonstiges: Keine Nachkommen!.

• Erste Adresse: Multerberg, Pfarre Deutsch-Reichenau, Böhmen.

• Letzte Adresse: Schulgasse 11, A-4170 Haslach an der Mühl.

Franz heiratete Paula Getzinger, Tochter von Franz Xaver Getzinger und Maria Wakolbinger, am 16 Apr. 1977 in Pfarrkiche Linz - Don Bosco.¹ (Paula Getzinger wurde geboren am 21 Apr. 1935 in Haslach an der Mühl 48 um 01:00 ¹ und starb am 3 Okt. 2010 ².)

  Ehenotizen:

Reference Number:BIN-104931