Josephus Bindeus

   Ein Alternativ- oder Ehename von Josephus war Josef Bindeus.

  Allgemeine Notizen:

* Adressen:
- 1: Köckendorf 20, Pf. Helfenberg, Gem. Schönegg
- 2: Erzberg (??)
- 3: Taschkent, Tadschekistan und Donatsbecken (Bergbau/Bergmann); ehem. UdSSR (bis 1938)
- 4: Köckendorf 20, Pf. Helfenberg
- 5: Anbrunnerweg 35, A-4020 Linz

* Sonstiges:
° Ging wegen Arbeitslosigkeit in den 20er Jahren mit einer Arbeitsbrigade aus Linz nach der UdSSR kehrte allerdings 1938 (Ausweisung wegen Hitlereinmarsch) nach Linz zurück.
° 'Bindeus Josef, geb. am 29. September 1896 in Köckendorf (Gemeinde Schönegg, Bezirk Rohrbach, Mühlviertel) und dorthin zuständig, ledig, österreichischer Staatsbürger. Von Beruf Schmied. Bindeus war Mitglied der SPÖ und des Metallarbeiterverbandes. Er blieb bis zur Liquidierung in der Uhlfeld-Kolonie und entschied sich dann für Šachtnaja, die Bahnstation der Kohlebergbau-Stadt Šachty im Gebiet Rostov-na-Donu. Nach Gestapo-Angaben wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen und kam am 28. Februar 1938 über Lundenburg nach Österreich zurück. Seine Frau Klara (geb. 18.01.1908 in Russland), mit der er seit 1929 verheiratet war, folgte ihm am 14. März 1940 mit den zwei Kindern nach Österreich' (Email-Mitteilung Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes vom 25. Sept. 2017)
° 'Helfenberg. (Rückkehr aus Rußland.)
Herr Josef Bindeus aus Köckendorf, Gemeinde Schönegg, Pfarre Helfenberg, ist anfangs März d. J . nach 12 Jahren in seine Heimat zurückgekehrt. Herr Bindeus war von Beruf Hammer- und Wagenschmied; er arbeitete seinerzeit (1921-1926) als Grubenschlosser im Kohlenbergwerk in Grünbach am Schneeberg. Infolge Betriebseinschränkung wurde er 1925 abgebaut. Am 4. März 1926 fuhren eine Anzahl Kollegen unter Mitnahme von landwirtschaftlichen Maschinen von Wien ab und kamen am 3. April 1926 in Peronesk an, acht Kilometer von der Stadt entfernt haben sie von der Kommune ihr Gebiet zugewiesen schalten. Es war ein sehr heißes, trockenes Klima, wo es oft im Sommer drei Monate überhaupt keinen Regen gab. Da die meisten Leute Industriearbeiter waren, mußte sich diese Kommune nach einem Jahre wieder auflösen. So fuhr Bindeus mit mehreren Kameraden ins Dongebiet, wo er 50 Kilometer nördlich von Rostow in einem Kohlenbergwerk als Schmied Arbeit bekam. Die Lebensmittel waren damals sehr billig und der Verdienst für die Professionisten gut. Im Jahre 1929 verehelichte er sich mit einer Russin aus der Umgebung von Tula. 1931 übersiedelte er nach Bobrick, südlich von Moskau, wo er bis Herbst 1936 in einem Kohlenschacht in Arbeit stand. Nach abermaligem Arbeitswechsel war er einige Monate in Sürran bei Samanva, wo er im Herbst 1937 leider an Bauchtyphus erkrankte. Er mußte drei Monate im Spital verbringen. Nach seiner völligen Genesung wurde er von der Sowjetregierung aufgefordert, bis Ende Februar 1938 das russische Gebiet zu verlassen. So mußte er Sowjetrußlaud unter Zurücklassung seiner Frau und zweier Kinder im Alter von 7 und 3 Jahren verlassen. Zur freien Fahrt von Moskau bis in die Heimat durfte er sich nur 15 Rubel und 50 Kilo Reisegepäck mitnehmen. So mußte Bindeus erst um ein österreichisches Staatszugehörigkeitszeugnis ansuchen, um seine geliebte Gattin und die Kinder in seine Heimat zurückführen zu können. Wir wünschen Herrn Bindeus viel Glück und besonders, daß er seine geliebte Familie in sein Heim in seiner geliebten Heimat zurückbringen kann.' (Mühlviertler Nachrichten 1. April 1938, S 4)

  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Er wurde am 30 Sep. 1896 in der Pfarrkirche Helfenberg um 09.00 getauft. ²

• Die St.A. Hochzeit erfolgte am 23 Aug. 1929 am God ...., Rußland. ⁴

• Er war als Schmid, Schuster, Bauer beschäftigt.

• Trauzeuge 1: Ferdinand Bindeus, Köckendorf 20, Pf. Helfenberg. ¹

• Trauzeuge 2: Johann Riner, Helfenberg 48. ¹

• Erste Adresse: Köckendorf 20, Pf. Helfenberg, Gem. Schönegg.

• Letzte Adresse: Anbrunnerstraße 35, A-4020 Linz.

• Seine Trauerfeier war im Jul. 1974 am Friedhof St. Martin, Linz. ⁵

Josephus heiratete Klaudia Fedorinina am 5 Jul. 1942 in Pfarrkirche Helfenberg um 10:00.¹ (Klaudia Fedorinina wurde geboren am 18 Jan. 1908 in Slobina, Arlovsky, Rußland (ehem. UdSSR) ¹ und starb am 30 Jun. 2007 in Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Linz um 17:30.)