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Lorenz Pintheus
(zwischen 1755/1756-1833)
Anna Pöchtrager
(zwischen 1740/1763-vor 1788)
Lorenz Pindäus
(um 1780-1845)
Anna Maria Hofer
(um 1790-nach 1827)
Franciscus Bindeus
(1827-nach 1885)

 

Familienverbindungen

Franciscus Bindeus

  • Geboren: 5 Feb. 1827, Unterridl 13 (Reisingerhof), Pf. St. Stefan am Walde um 12:00 1
  • Gestorben: nach 1885 at age 58

Aufzählungszeichen   Ein Alternativ- oder Ehename von Franciscus war Franz Bindeus.2

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Aufzählungszeichen  Allgemeine Notizen:

* Adressen:
- 1: Unterridl 13 (Reisingerhof), Pf. St. Stefan am Walde

* Sonstiges ('Gerichtshalle', Linzer Tagespost, 1885-10-09, S 4f):
Haslach, 5. Oktober.
(Ein Wilderer.) Schon vor 27 Jahren wegen Wilddiebstahls bestraft, wurde der nunmehr 57 Jahre alte Franz Bindeus, Inwohner in Haid, durch diese Strafe keineswegs gebessert, oblag vielmehr auch fernerhin ohne Waffenpaß und Jagdkarte dem edlen Weidwerke, und obwohl allgemein als Wilddieb bekannt, gelang es durch die lange Reihe von Jahren hindurch dem verschmitzten und schlauen Patrone stets, sich niemals erwischen zu lassen.
Am 28. September d. J. begieng Herr Mathias Kothbauer, Privat in Haslach, bekannt als eifriger und tüchtiger Nimrod, das von ihm gepachtete Revier St. Stephan und was seinen Bemühungen durch Jahre hindurch nicht gelang, ereignete sich an diesem Tage ganz unerwartet, denn nur wenige Schritte von sich erblickte derselbe auf einmal den so oft mit Sehnsucht gesuchten Franz Bindeus mit einem Gewehre. Der sofort an ihn ergangenen Aufforderung, seine Waffe wegzulegen, war derselbe durchaus nicht gewillt, Folge zu geben, vielmehr sprang er auf Herrn Kothbauer zu und zerkratzte diesem in Gesichte. Hierauf entspann sich nun zwischen dem Wilddiebe und Herrn Kothbauer ein langwieriges und hartnäckiges Handgemenge und Ringen, da ersterer seine Waffe sich nicht entreißen lassen wollte und unablässig betheuerte, daß dieselbe Eigenthum eines Nachbar sei, während es Herr Kothbauer darum zu thun war, ein corpus delicti in die Hände zu bekommen. Die Ringenden stürtzten zu Boden und Herr Kothbauer mußte nunmehr alle Vorsicht gebrauchen, dami weder sein eigenes Gewehr noch das seines sich einem Verzeifeltden gleich wehrenden Gegners sich entlade. Endlich, erschöpft und ermette, die Kleidung in Fetzen gerissen, schwanden dem Wilddiebe die Kräfte und es gelang Herrn Kothbauer, das Gewehr seinen Händen zu entwinden. Mit dem Verluste seiner Waffe hatte der Mann aber auch all seinen Muth verloren, er kniete sich nieder und bat um Verzeihung. Herr Kothbauer selbst, obgleich eine abgehärtete Natur und ungeachtet seiner 62 Jahre noch sehr kräftig, war infolge der Aufregung und Anstrengung bemüssigt, durch zwei Tage das Bett zu hüten.
Bei der am 3. d. M. beim hiesigen Bezirksgerichte durchgeführten öffentlichen Hauptverhandlung betheuerte Franz Bindeus, daß er seit 27 Jahren nie mehr ein Gewehr in Händen gehabt, jetz aber schon alt und nicht mehr imstande sei, sich seinen Unterhalt zu verdienen und stets von Hunger geplagt, habe er dem Verlangen nach einem Häslein nicht länger widerstehen können. Das Gericht schien diese Anführungen des Wilddieben nicht besob´nders entschuldigend und mildernd gefunden zu haben, den Franz Bindeus wurde wegenÜbertretung des versuchten Wilddiebstahls, des Waffenpatentes und gegen die öffentliche Sicherheit zu 4 Wochen strenen, jede Woche mit einem Fasttage verschärften Arrets verurtheilt, welche Strafe er auch sogleich antrat.'

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Aufzählungszeichen  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Er wurde am 6 Feb. 1827 in der Pfarrkirche St. Stefan am Walde um 10:00 getauft. 1

• Erste Adresse: Unterridl 13 (Reisingerhof), Pf. St. Stefan am Walde.

• Taufpate/In: Franz Hofer, Oberridl 4, Pf. St. Stefan am Walde. 1


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Quellen


1 Pfarramt St. Stefan am Walde, Taufbuch 1827/Rz.3 (Dublikat) Mikrofilm 774 im Landesarchiv Linz.

2 (Linzer) Tages-Post, 9. Okt. 1885, S 4 & 5.

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