Pfarre & Gemeinde Helfenberg |
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Der Ort selber liegt auf 564m. Das Gemeindegebiet umfasst nur 9,61km². Rund 36% davon ist von Wald bedeckt. 55% werden agrarisch genutzt. Helfenberg kann sich rühmen im Ort ein Schloss und nur 2 km außerhalb des Ortes eine Burgruine zu haben. Letztere gehört zwar gemeindemässig zur Gemeinde Ahorn, zieht aber doch viele Besucher aus nah und fern durch ihr zahlreiche (kulturelle) Veranstaltungen und die wunderbare Lage an. Ihr Name ist Piberstein. Burg Piberstein[1]Piberstein ist im Bereich der Herrschaft Waxenberg erbaut worden. Die Brüder Rüdiger und Ottokar die Piber von Piberstein, welche 1285 urkundlich genannt werden, dürften die Erbauer gewesen sein. Zwischen 1309 und 1364, dem Jahr des Aussterbens der Piber, wurde Piberstein an Ulrich von Tann verkauft. Bereits 1350 verkaufte dieser die Burg an Walchun den Haderer weiter. In den Jahren bis 1396 gab es über den Besitz der Burg einige Fehden. Letztlich wurde aber der Sohn von Walchun, Zacharias wieder mit der Burg belehnt. Die Besitzer wechselten dann in rascher Folge von den Puchberger, zu den Falkensteiner und dann den Rohrbacher. 1427 wurde die Burg von den Hussiten belagert, konnte aber nicht eingenommen werden. Bereits ein Jahr später verkaufte Hans von Rohrbach die Burg an die Brüder Kaspar und Balthasar von Schallenberg. Bis 1675 verblieb die Burg dann im Lehenbesitz der Schallenberger. Noch im Jahre 1594 zählte Piberstein zu den verteidigungsfähigen Fluchtburgen des Landes. 1620 liessen die Schallenberger die Burg dem Zeitgeschmack entsprechend umbauen (Luabengänge mit den toskanischen Säulen und den Kratzputzmalereien entstanden). 1675 wurde die Burg von Christoph Ehrenreich von Schallenberg an die Graf Elias Seeauische Vormundschaftsverwaltung verkauft. Schloß Helfenberg1224 wird erstmals eine Wehranlage erwähnt. Diese Burg dürfte 1270 erweitert worden sein. Erst 1440 wird die Burg zu Helfenberg erneut erwähnt: Wilhelm der Neunlinger wird als Besitzer von Helfenberg geführt. Durch Erbe fiel die Burg 1500 an die Brüder Peter und Christoph den Greisseneggern. Nach einem langjährigen Erbschaftsstreit fiel die Burg 1574 den Kienast auf Tambach (bei Gutau) zu. 1587 wurde die Burg verkauft an Christoph Artstetter von Wartberg verkauft. 1603 erwarb Hans Christoph von Oedt auf Götzendorf den Besitz. 4 Jahre später wurde dann das neue Schloß (etwas abseits der Burg) errichtet. Durch Erbungen und Verkauf wechselte der Besitz mehrmals den Besitzer bis er 1686 käuflich von Johann Friedrich von Seeau erworben wurde. Die Tochter des letzten Grafen von Seeau verkaufte Helfenberg dann 1893 an die Gräfin Olympià Revertera y Salandra. Familie Revertera ist heute noch Besitzer des Schlosses und der dazugehörigen Gründe.
500 Jahre Pfarre Helfenberg?Urkundlich erwähnt wurde der Ort Helfenberg erstmals 1224, allerdings soll bereits 1108 ein gewisser Helpho (auch Eppo vom Windberg genannt), ein Bayer den Grundstein für den Ort gelegt haben. Er schenkte dem Stift St. Florian ein großes Gebiet mit der damals bereits selbständigen Kirche St. Peter (am Wimberg). Zu diesem Gebiet gehören die heutigen Pfarren St. Johann am Wimberg, Kleinzell, St. Veit, Helfenberg, St. Stefan am Walde, Haslach an der Mühl und St. Oswald bei Haslach. Diese Orte wurden dann Jahrhunderte von Ordenspriestern aus St. Florian betreut. In der Urkunde von 1224 erscheint Helfenberg noch als Filiale von St. Peter am Wimberg auf. Vermutlich war aber Helfenberg auch einmal eine Filiale von St. Johann am Wimberg. In einem Schreiben aus dem Jahr 1545 beklagt sich der Pfarrer von St. Johann über Wolf von Schallenberg auf Piberstein, dass dieser zuwenig 'Zehente' für den von St. Johann geschickten Pfarrer bezahle. In einem Pfarrverzeichnis des 15. Jahrhunderts wird hingegen Helfenberg noch als Filiale von Waldkirchen (Niederwaldkirchen) geführt. Erst 1633 taucht dann Helfenberg in einem weiteren Pfarrverzeichnis als eigene Pfarre auf. Kurz gesagt: ein genauer, belegbarer Zeitpunkt für die Pfarrgründung ist nicht zu eruieren. Waldkapelle Maria RastEin großer Stein mit drei schalenförmigen Vertiefungen ('Schalenstein') steht am Anfang einer frommen Legende: Auf der Flucht nach Ägypten kamen Josef und Maria in diese Waldwildnis. Sie legten sich zur nächtlichen Rast ('Maria Rast')auf eine Steinplatte und schliefen wie auf Polstern. Der harte Stein hatte die Eindrücke ihrer Körper wie ein Polster aufgenommen und behält sie bis heute bei. Als Maria mit dem Kind baden wollte, sprudelte plötzlich zu ihren Füßen eine Quelle.
Eine zweite Legende zur Entstehung der 'Waldkreuzsäule' nennt eine Schloßfrau, eine Gräfin Friedlinde von Piberstein, der die Gottesmutter im Traum erschien und Heilung für ihre Krankheit versprach: Im Wald, unter einer Buche sprudle die heilende Quelle. Die Gräfin folgte dieser Weisung, fand jedoch die Quelle nicht. Ein Hirsch erschien und wies den Weg zur Quelle. Die Gräfin gesundete. Zum Dank ließ sie eine Kreuzsäule errichten. Die dritte Version erzählt von einer Frau, die an offenen Füßen litt. Auf anraten eines weisen Bauern badetet sie die Füße im ausgehöhlten Stein und fand Heilung. Dieses Ereignis wird auf das Jahr 1716 datiert und soll der Beginn der Wallfahrtsstätte sein. Allerdings soll bereits um 1700 eine Art Vorform einer Kapelle, eine Kreuzsäule, gestanden haben. Auch das Hochaltarbild, eine Pieta auf Blech gemalt, trägt die Jahreszahl 1700. Zwischen 1747 und 1781 sammelte ein Einsiedler Opferspenden für die Wallfahrtsstätte. Mißstände, nicht zu letzt durch den letzten 1784 eingesetzten Einsiedler, der sich all zu weltlich gebärdete, sowie Streitereien zwischen der Herrschaft Piberstein, auf dessen Grund die Kapelle stand und dem Pfarrer von Helfenberg führten 1785 zur Aufhebung der Stätte. Der Pfleger von Pürnstein liess damals die Kapelle tatsächlich demolieren, was jedoch auf die heftige Erbitterung der Leute stieß, die sich die Wallfahrten nicht nehmen lassen wollten. Eine Kapelle wurde wieder erbaut. 1807 wurde jedoch der Dechant von Niederwaldkirchen beauftragt, die Kapelle zu sperren und die Wallfahrt abzustellen. Ohne Erfolg. Selbst die Entfernung der Votivbilder half nichts. Nach der Hitzigkeit der Wallfahrtsverbote war am 12. Juli 1836 die Waldkapelle wieder hergestellt und 3 Wochen später feierlich eingeweiht worden. Zwischen 1850 und 1863 wurde die Kapelle erweitert und ein Turm angebaut. 1863 wurden auch erstmals 2 Glocken in den Turm aufgezogen, die allerdings 1917 dem Krieg zum Opfer fielen. Renovierungen in den Jahren 1936 und 1963 vervollständigen das heutige Bild. Im September 1963 konnte eine weitere neue Glocke, die von einem nach Kanada ausgewanderten Helfenberger, Stefan Stelzer, gestiftet wurde, geweiht werden. Heute führt der Weberlandwanderweg an der Kapelle vorbei. Wanderer sind heute wie früher zum Verweilen, zum Rasten bei diesem Kleinod eingeladen. Der Webermarkt HelfenbergSeit dem 12. Jahrhundert widmen sich die Bewohner Helfenbergs bereits der Weberei. Der Flachsanbau bot die Grundlage für die Leinenweberei und die damit erforderlichen Vorarbeiten (Verarbeitung des Flachses bis zum feingesponnenen Haar) und Nebenarbeiten (Bleicher, Mangler, Radlmacher, Blattbinder, Zeugstricker, Stärkemacher, Drucker und Färber). In den Pfarrbüchern und verschiedenen geschichtlichen Abhandlungen über Helfenberg ist zu lesen, dass hier schon vor 1600 eine Färberei und eine Mangel sowie natürlich auch Leinenweber gab. 1827 sind im Gebiet Helfenberg, St. Johann am Wimberg und St. Stefan am Walde insgesamt 187 Weber sowie 500 Spinner und Spinnerinnen in Flachs und Hanf, weiters 15 Leinwandbleicher tätig. Einen besonderen Aufschwung nahm dieser Wirtschaftszweig 1843 mit der Errichtung einer Leinenfabrik durch die Gebrüder Simonetta aus Mailand. Es gelang ihnen den technischen und kaufmännischen Rückstand zu vermindern. Quellen sprechen von 500 Arbeitern. In der Blütezeit sollen sogar von 1200 Personen beschäftigt worden sein. Darüber hinaus sollen noch im weiteren Einzugsgebiet (Aigen, Traberg und bis Böhmen hinein) ca. 2000 Personen in Heimarbeit einen Verdienst gefunden haben. Einer weiteren Entwicklung stand aber Anfang des 20. Jahrhunderts die schlechte Verkehrslage im Wege. 1882 propagierte ein Aktionskomitee den Bau einer Bahn, der Mühlkreisbahn um die Nebenkosten für Rohmaterialien (Garne, Bleich- und Gärbstoffe) und Fertigprodukte zu reduzieren.
Wichtige geschichtliche Eckdaten der Pfarre und Gemeinde Helfenberg
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Das Gemeindewappen knüpft an der 'Haupterwerbsquelle' des Ortes und der nahen Burg Piberstein an: 'In Silber ein roter Balken, darin ein goldenes Weberschiffchen mit aufgespultem, silbernem Faden; oben ein schwarzer, wachsender rot bezugengter und bewehrter Biber, unten eine Kugel.' - So die offizielle Beschreibung. Verleihen wurde das Wappen und die Gemeindefarben am 26. August 1968. |
Weiter Infos: Homepage der Gemeinde
Helfenberg ('Gemeindeportal') |
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[1] Ein Großteil der nachstehenden Informationen ist den beiden nachstehenden Publikationen entnommen: |
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