Pfarre & Gemeinde St. Stefan am Walde


St. Stefan am Walde (2000)Die Gemeinde ist politisch Teil des Bezirkes Rohrbach. St. Stefan am Walde ist eine kleine Gemeinde unmittelbar vor der tschechischen Grenze im oberen Mühlviertel. Die kleine Ortschaft liegt auf einem Hochplateau. An besonders klaren Tagen kann man den Dachstein am anderen Ende Oberösterreichs sehen. 

Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Hintring (922m) bis zum Tal der Steinernen Mühl (550m). Der Ort selber liegt auf 805m. Das Gemeindegebiet umfasst 16,1km². Über 60% davon werden agrarisch genutzt. Ziemlich genau 1/3 der Gemeindefläche ist von Wald bedeckt. 

Die Wohnbevölkerung[1] stagnierte in den letzten 70 Jahren im wesentlichen: 1934 - 839 Personen, 1951 - 820, 1961 - 772 und 1997 - 871; Die Zahl der Wohnhäuser stieg allerdings im selben Zeitraum wesentlich an: 1934 - 153 Wohnhäuser, 1951 - 149, 1961 dann wieder 153 und 37 Jahre später: 248 Wohnhäuser.

StefanstrittBeil im Stein (ed.)Entstehungssage: Der "Stefanstritt", 500 m vom Ortskern entfernt, ist der Ort einer berühmten Legende - Als das Kirchlein zu St. Stefan erbaut werden sollte, einigten sich die Bauleute auf eine Stelle am Stefinger Bachl. Sie begannen mit der Arbeit. Am nächsten Morgen war ihr Werk allerdings zerstört. Während sie es tagsüber wieder aufbauten, wurde es nächtens zerstört. Da erschien eines Tages den Bauleuten der Heilige Stephanus in Gestalt eines Zimmermannes. Er forderte sie auf, das Kirchlein dort zu bauen, wo er sein Beil hinschleuderte. Er nahm eine Zimmermannsaxt und schleuderte sie hoch über die Baumwipfel hinweg. Die Zimmerleute hielten sich an die Anweisung. Und so steht die Kirche heute an dem Platz, den der Heilige Stephanus bestimmt hatte. Sie wurde ihm geweiht.

Die Vertiefung im Felsen neben der alten Grenzmarke wird als Zeichen dieser mystischen Erscheinung gedeutet: sie soll der Abdruck des Fußes des Heiligen Stefanus sein. Nachdem der Teufel den Bau der Kirche nicht verhindern konnte, wollte er am "Teufelssitz" unweit des "Stefanstrittes" wenigstens die Leute vom Kirchgang abhalten. 


Besiedelung und Entstehung unserer Pfarre St. Stefan am Walde [2]

525 – 700 Um diese Zeit wanderten Bayern, und Slawen aus Südböhmen, die Stämme der Dudleber und Netolitzer in Österreich ein. Es entstanden die Ortschaften slawischer Siedler wie: Dobring, Uresch, Zwetel.
788 Bis zu diesem Jahr herrschten die Bayern über das Land, wurden aber unter Karl dem Großen der fränkischen Oberhoheit unterstellt. Die östliche Grenze des bayrischen Hoheitsgebietes war die Rotel, die Nordgrenze der Böhmerwald. Erst um das Jahr 1000 setzte eine größere Besiedelungstätigkeit ein.
805 Errichtung des Stiftes St. Florian, dem später unsere Pfarre angehörte.
1010 Der deutsche Kaiser Heinrich II. schenkte das Gebiet zwischen Ilz und Rotel der Äbtissin Heilika von Niedernburg in Passau, dieses Gebiet war Urwald und gehörte zum sogenannten Nordwald. Die Witigonen hatten das Gebiet von Passau zu Lehen und waren ein deutsches Geschlecht. Sie stammten wahrscheinlich aus Niederbayern und traten um 1170 in die Dienste des böhmischen Königs Wladislaw.
1108 Der reichsfreie Eppo von Windberg, aus dem Geschlechte der "Schönhering Blankenburg", schenkte das Gebiet um den Windberg dem Stift St. Florian. Dazu einen Forst, der sich bis zur Moldau erstreckte[3]. Das Kloster setzte die Kolonisierung fort, und es entstanden damals die Ortschaften Penning, Kepling, Uttendorf, Erweiterung von Dobring und vielleicht auch Neuling. Auch St.Stefan sowie Multerberg und Reiterschlag wurden zu dieser Zeit kolonisiert. Afiesl und Köckendorf, früher Aigen bei Afießl geheißen, wurden von dort aus gegründet. Das übrige Gebiet die Mühl aufwärts, hieß 1130 "Waldmarch" und war bis dahin nicht besiedelt.
1200 – 1250 Es entstanden die Ortschaften Neuschlag und Waldhäuser sowie Teile vom heutigen Afiesl und Köckendorf, Spanfeld und Teile der Ortschaft Helfenberg [4]. Die Bezeichnung Afiesl hat seinen Namen vom kolonischen Ohnefuß und heißt im 14. Jahrhundert Anfuez. Köckendorf ist das Dorf in dem Köck der größte Besitzer ist und hat erst seit 1804 diesen Namen [5].
1230 Das Hochstift Passau hatte ein Lehen, welches von der Rauschemühl bis an die Donau sich erstreckte. Mann der Passauerkirche war der edle Witigo aus Böhmen, der den Blankenbergern im Lehen nachgefolgt war. Aus einem Vertrag zwischen Bischof GEBHARD und dem edlen Witigo.
1231 17.Dezember, ist ersichtlich, dass Witigo das Gericht zwischen Rauschemühel und Donau vom Herzoge von Österreich zu Lehen habe, andererseits das sogenannte obere Gericht von der Rauschemühel aufwärts freies Eigen der Witigonen war. Das Gebiet erstreckte sich bis zum Krieggattern, gingen von dannen an des Greisenegger Gründe in Herrenschlag, dann an die Gründe des Zimmerauergutes, an die Gründe des von St. Florian (des Grabnergutes) und des Pfarrers von St. Oswald, von dannen an den Pirchhof, an die Gründe des Haslingergutes und sodann an die Grenzen des Landgerichtes Haslach bei Haid. Die mächtigen Rosenberger, vor allem Wok von Rosenberg, rodeten unter anderem in der Zeit des "Interregnums", der "kaiserlosen Zeit". Wok hatte diesseits und jenseits der Rauschemühl Besitzungen. Die Besitzungen Woks waren freie Aigen. Vielleicht aus dieser Zeit stammen die Namen "Aigen und Frey", letzteres in Unterriedl. Diese Aigenorte, sowie Einzelgehöfte waren einst in Besitz freier Leute, welche sich später zur Abwendung größeren Übels genötigt sahen, sich einem mächtigeren Herrn anzuvogten.
1357 20.Juni. Bei einem Streit um die Grenzziehung, zwischen Bischof GOTTFRIED von Passau und den Gebrüdern Peter, Jost Ulrich und Jans von Rosenberg, dessen Ausgang unbekannt ist, handelte es sich um die "TANNBERGER SLEG ". Betroffen war das Dorf Dambergschlag in der Pfarre St.Stefan am Riedl, anstoßend an das Herrschaftsgebiet von Wachsenberg.
1427 St. Stefan leidet unter den Hussiten einfällen
15. Jhd. Die böhmischen Grenzfehden belasten St. Stefan 
Anfang 17. Jhd. Der drohenden ‚Schwedengefahr’ im Dreißigjährigen Krieg versuchte man durch die Errichtung von Verhauen an den Grenzübergängen zu begegnen.
1614 – 1640 Mit der Entstehung der Landgerichte fiel das Pfarrgebiet zum Großteil an das Landgericht Waxenberg. Nach den Urbarien lief die Grenze des Landgerichtes Waxenberg vom Guglbache an der böhmischen Grenze (Gugler) zu des Reischleins Aue ( Löfflersäge ), von da auf den Saumsteig folgend[6] zum Thoman in Aigen (Köckendorf) und hindurch dem Außenschlag (Herrnschlag) und Innernschlag bis an die Raidnerbauern nächst der Rauschemühle.
1667 Im großen Urbar der Herrschaft Marsbach und durch das im Jahre 1793 angelegte alte Grundbuch dieser Herrschaft wird bezeugt, dass die Ortschaften Dambergschlag (mit den Gütern und Häusern 2-8, 10-12, 16-18), Hinterschlag (mit den Häusern 1-12)und Untergmain(mit den Häusern 1-4) von fremder Landgerichtsbarkeit exemt (befreit) waren und ihnen selbst die freie Pirsch (das "REISGEIAIDT") auf den Dorfgründen zustand.
1781 In St. Stefan wird ein ebenerdiges Schulhaus errichtet, das im Jahre 1855 aufgestockt wird.
1871 1.Dezember. Errichtung eines selbständigen Postamtes in St. Stefan. Der Botengänger Franz Springer bekommt für die Strecke Haslach - St. Stefan einen Jahreslohn von 40 Gulden. Erwähnt wird auch ein Gemeindediener namens Ignaz Rehberger. Der Webergeselle Paul Kastner gibt eine Kirchenspende von 45 Gulden.
1879 Erstmals wird eine Musikkappelle erwähnt.
1901-1903 Von St. Stefan nach Haslach wird eine neue Straße gebaut.
1920-1921 In dieser Zeit wird Notgeld in den Gemeinden verwendet. Bei einem Einbruchsversuch in die Kirche werden 40 Löcher in die Kirchentür zum durchschlüpfen gebohrt.
1922 Ein Taglöhner verdient bei einer achtstündigen Arbeitszeit 4000 Kronen. 1 kg Butter kostet 4000 Kronen und ein 1 Pferd 2 Mill. Kronen. Im September des gleichen Jahres steigen die Preise abermals: 1 kg Butter kostet 30.000 – 40.000 Kronen und ein Pferd nunmehr 10 Mill. Kronen
1926 Fahnenweihe des Veteranenvereines.
1927 Die Freiwillige Feuerwehr St. Stefan wird gegründet und ein Depot bei der Kirche errichtet.
1928 Zu Pfingsten wird ein Kriegerdenkmal enthüllt und im gleichen Jahr findet das Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr St. Stefan a. W. statt.
1938

Wolkenkreuz, ein böses Omen Eine Nordlichterscheinung am 25. Januar wird von der Bevölkerung als schlechtes Ohmen für Krieg angesehen. Ein anderes Phänomen, ein Wolkenkreuz, galt als ähnlich düsteres Omen. Wegen seiner mystischen Interpretationsmöglichkeiten im Hinblick auf die schrecklichen Auswirkungen eines Weltkrieges war der Besitz dieses Fotos während der NS-Zeit unter strengster Strafandrohung verboten (Wehrkraftzersetzung!)[7]. Am 13.3. wird durch Hitler der Anschluss an das Großdeutsche Reich erklärt.

1941 Die Feiertage Fronleichnam und Maria Himmelfahrt werden auf einen Sonntag verlegt. Die Glocken werden für Kriegszwecke abgeliefert.
1945 1. Mai - Das Radio gibt den Tod von A. Hitler bekannt; 8. Mai - Kapitulation der deutschen Wehrmacht. - Ende des 2. Weltkrieges.
1964 Das neue Gemeindeamtsgebäude wird eingeweiht.
1971 17. Mai. Verleihung des Gemeindewappen und der Gemeindefarben. Am 12.8.1972 wurde das Wappen überreicht.
1973 22. Juli. Eröffnung der neuen Volksschule.
1977 27. März. Gründungsversammlung des TSU Waldmark. Warum 'Waldmark'? Das Waldgebiet zwischen Moldau und Steinerner Mühl wurde bereits im 12. Jhd. als 'Waldmark' bezeichnet. 1255, mit Neufestlegung der Grenze zwischen Böhmen und Bayern (Oberösterreich), kam die 'Waldmark' von der Moldau auf den Böhmerwaldkamm.
1979 In St. Stefan gibt es 120 landwirtschaftliche Betriebe, davon 62 Nebenerwerbsbetriebe.
1985 7. Juli. Eröffnung einer Sportanlage der TSU Waldmark.
1990 Banküberfall auf die Raiffeisenkasse und Bombendrohung am Faschingsonntag in der Kirche

 

2019 1. Jan. Fusion der Gemeinden St. Stefan und Afiel zur Gemeinde St. Stefan-Afiesl

 


ABSCHRIFT AUS DEM
DISTRIKTS - KOMMISSARIAT Helfenberg
1827

St.Stephan am Walde, oder am Ridl.
Dieses Pfarrdorf hat 10 Häuser, 16 Wohnparteyen, und 65 Einwohner, liegt eine Stunde von der böhmischen Gränze am Gugelwalde, und 3 Stunden von der bömischen Hohenfurther Lokalpfarre Heuraffel. St. Stephan ist eine Expositur von Helfenberg in einer kalten Gegend. Die Pfarre St.S Stephan zählt folgende 11 Ortschaften mit 162 Häusern, und 285 Wohnparteyen unter sich: Döbering, Herrnschlag, Innernschlag, Oberafießl, Obereben, Oberridl, St.Stephan, Tambergschlag, Untereben, Untergmain, Unterridl. Im Jahre 1457 empfieng Martin OEDTER von den Herren von Wallsee verschiedene Gilten, und in eben diesem Jahre vom Könige LASLA den GENGHOF in der St. Stephan's Pfarre und im Wachsenberger Gerichte.

ABSCHRIFT AUS DER ZEITUNG
„der mühlviertler“
zur 800 Jahr - Feier der Pfarre, im Jahre 1947

So gedenken wir heuer einer ganz fernen Siedlung im Norden des Mühlviertels, an der Grenze des Österreichisch - Böhmischen Landes. Von der Rauschemühl führt der Weg auf einen Bergrücken, der dem heiligen Märtyrer Stephan geweiht ist. Die Kirche und den Ort nennt man seit 8 Jahrhunderten daher St. Stefan am Riedel, das ist auf dem Höhenrücken, und jetzt St. Stefan am Wald in der Mundart „ Gad Steffa“ . Von der Haslacher Straße steigen wir aufwärts zur Ortschaft Dobring. Der slawische Eigenname Dobren sagt uns, daß wir uns nahe der böhmischen Grenze befinden und slawischer Einfluß auch bei den Ortsnamen mitbestimmend war. Tobra ist auch ein häufiger Bachname und bedeutet „Gutwasser“. Wenn wir die Anhöhe erstiegen haben, sehen wir in reizvoller Lage das liebe St. Stephan. Auch heute noch zeigt „Gad Steffa“ den ausgesprochenen Charakter einer Rodungsgegend, die dem Gestein und dem Wald mit unendlichem Fleiß und Mühe abgerungen wurde. Man nannte daher die Niederlassungen auch Tannbergschlag (heute unrichtig Dambergschlag), Außernschlag, heute Herrnschlag genannt und Innernschlag. Sie liegen um den St.Stephan überragenden Berg Hintring (922 Meter). Eine alte Form dieses Namens war Hünding und bezeichnet den Personennamen Hund, der wohl einst der Besitzer dieses Gebiets war. In der unmittelbaren Umgebung dieser Rodung liegt der viel verlästerte Ort Afießl. Er hat seinen Namen erhalten von „Anefuoz“, das heißt Ohnefuß. Die Eintragung in eine Handschrift des Stiftes St.Florian erzählt uns von der Weihe der Stephanskirche. Es heißt dort: Am nächsten Tage (das ist der 2. Jänner 1147) wurde geweiht, die genannt wird St.Stefani jenseits der Ruzissen (das ist die Rauschemühl).



St. Stefan am Walde (1940er Jahre)

Pfarrkirche von St. Stefan am Walde (1990er)


Entwicklung der Pfarre und Pfarrkirche St. Stefan am Wald

739 Der heilige Bonifazius gründet vier gleichrangige Diözesen, darunter auch das Bistum Passau. Unser Pfarrgebiet gehört später diesem Bistum an und wird 1108 dem Stifte St. Florian geschenkt.
1147 2. Januar. Einweihung der Kirche von „sti.Stefan vicissem muheln“ durch Bischof Reginbert von Passau.[8]. Die Kirche ist eines der wenigen Bespiele des Übergangstils von der Gotik zu der Renaissance. Das Jahr der Kirchweihe ist auch das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes.
1200 St. Stefan besteht als Filialkirche. Es wird getauft und auch begraben, die Seelsorge jedoch von St. Peter ausgeübt. Das Kirchenvermögen wird selbständig von eigenen Zechpröbsten verwaltet.
1204 - 1218 Gründung und Erbau des Stiftes Schlägl.
1384 + 1433 St. Stefan wird jeweils auch als Pfarre erwähnt.
1500 Um diese Zeit wird zur Pfarrkirche das Presbyterium und die Sakristei angebaut.
1545 Stellte der Pfarrer in St. Johann nach Helfenberg einen Priester zu den pfarrlichen Verrichtungen. Vermutlich musste dieser Priester auch St. Stefan mit betreuen. Für diese Leistungen mussten diese Gemeinden Zehent nach St. Johann entrichten.
1611 Hofmann Sigmund wird als erster Pfarrer in St. Stefan genannt
1617 - 1681 St. Stefan ist mit der Pfarre Helfenberg vereinigt. Der Kooperator von Helfenberg ging oder ritt alle Sonn - und Festtage nach St. Stefan, um Gottesdienst zu halten. Bis zur Aufhebung der Grundherrschaften war der Pfarrhof ein Dominium, der Pfarrer also ein Grundherr mit Zehentbauern, die alle Jahre den Zehent abzuliefern hatten, und zwar "Kuchldienst, Wachtbrote und Kornzehent". Durch das Patronat und die Vogtei des Pfarrers von Helfenberg über St. Stefan, war auch der Mayrhof (Moar) von St. Stefan grunduntertänig.
1619 20. Dezember, Patriarchat des Stiftes St. Florian (vorher Passau).
1669 In diesem Jahr wird ein Granitweihwasserbecken mit der Inschrift „Joachim Braunschmitt“ aufgestellt.
1681 500 Seelen in St. Stefan, 850 Seelen in Helfenberg
1734 Im August: Briefkopf an den Bischof von Passau, verfasst von Johann Stephan Eggenfellner, Pfarrer von Helfenberg. „Dem Hochwüerdigst Hochgebohrenen Fürsten und Herrn Herrn Josepfo Dominico Exempten Büschoffen und des Heyl: Röms: Reichsfürsten Zu Passau, Graffen von Lamberg, Meinen Genädigsten Fürsten und Herrn Herrn....“
1776 St. Stefan am Walde wird als eigene Pfarre aus dem Pfarrgebiet Helfenberg ausgegliedert. Die Matrikenaufzeichnungen beginnen.
1784 Patronat durch Diözese Linz.
1788 Eine Beichtkammer wird an die Kirche angebaut.
1792 In diesem Jahr sind in der Pfarre 1057 Seelen davon 955 gefirmt und es wurden 793 Kommunionen ausgegeben.
1836 Ein Turm wird errichtet, vorher waren nur Dachreiter.
1874 Das südseitige Kirchendach wird mit Schindeln neu gedeckt
1883 Ein neuer Tabernakel wird eingebaut.
1887 Ein Pfarrhoferweiterungsbau wird am 28. September begonnen, am 9.November. wegen Kälte eingestellt und 1889 fertiggestellt.
1901 2 Seitenaltäre sowie eine Kanzel werden um je 600 Gulden vom Atelier Kepplinger aus Ottensheim geliefert.
1917 4.April: Die Glocken und die Zinnpfeifen der Orgel werden für Kriegszwecke abgeliefert
1920 Primiz der Brüder Anton und Jakob Pichler aus Dobring 1.
1922 28. September: Neue Glocken werden geweiht.
1930 Zustand der Pfarrkirche in diesem Jahr: Gotisch, einschiffig, Hochaltar, 2 Seitenaltäre, 2 Emporen, Sakristei klein und heizbar, Je 1 Beichtstuhl hinter dem Hochaltar, in der Sakristei und im Turm. Schindeldach, Turm und Sakristei Blechdach.
1941 Die Glocken werden zum zweitenmal für Kriegszwecke abgeliefert.
1952 In der Kirche und im Pfarrhof wird das elektrische Licht installiert. Kosten Kirche : 9.283.- Pfarrhof : 6.206.-
1953 - 1957 Die Kirche wird mit Eternitschindeln neu gedeckt.
1955 24. Juli: Ein neues Turmkreuz wird geweiht.
1954 - 1956 Der Stall des Pfarrhofes wird in ein Heim umgebaut
1961 Das katholische Bildungswerk St. Stefan wird gegründet.
1962 Weihe von neuen Glocken und Versetzung des Hochaltares. (Volksaltar)
1966 Eine neue Friedhofsmauer wird errichtet und die neugotischen Seitenaltäre entfernt.
1967 - 1972 Neue Kirchenfenster (Bienenwabenmuster) werden eingebaut. Umgestaltung des Kircheninnenraumes (Neugestaltung Innenraum; Orgelreparatur, ...)
1978 Neubau des Pfarrheimes (Segnung 1979)
1981 Eine Kirchenaußenrenovierung wird durchgeführt und in diesem Zusammenhang eine neue Turmuhr ohne Schlagwerk eingesetzt.
1982 Drei neue Glasfenster werden im Altarraum eingebaut.
1990 Erstmals sind Mädchen (7) als Ministrantinnen tätig.
1997 850 Jahr-Jubiläum zur Einweihung der Pfarrkirche
18.01.2007 Orkan 'Kyrill' fegt, eine Spur der Verwüstung hinterlassend, über das Gemeindegebiet hinweg
09.09.2010 Gemeindezentrum wird eröffnet
01.01.2010 St. Stefan wird Gründungsmitglied des Tourismusverbandes 'Traumarena' (weitere Mitglieder: Schönegg & Afiesl)
2010 Dorfentwicklungsverein 'L(i)ebenswertes St. Stefan' nimmt sich der (nachhaltigen) Umgestaltung des Ortsbildes ('Projekt Schulgarten') an
 



 

St. Stefan am Walde
wird in Briefen der Pfarrherren an ihren Bischof stets als sehr beschwerlich und unwirtlich dargestellt.

Auszugsweise sind einige angeführt.

1789: Der Expositus Ferdinand Pachner bittet in einem Brief an den Bischof um die Entlassung von St. Stefan und um eine weniger beschwerliche Stelle.

1804: Der Pfarrer von Helfenberg bittet den Bischof um die Einstellung eines neuen Expositen für St. Stefan und beschreibt die Voraussetzungen für diesen wie folgt:

Ist St. Stefan nicht minder wie Helfenberg eine sehr beschwehrliche Gebirgsgegend, wo nur ein solcher der dortigen beschwerlichen Seelsorge vorstehen kann, der von einem gesunden kraftvollen und starken Körperbau ist.

1869 - 5. Juli: Brief von Pfarrer Bodenböck an das bischöfliche Ordinariat.

Hochwürdigstes bischöfliches Consistorium. Der ehrfurchtsvoll Gefertigte erlaubt sich, bezüglich des Herrn Defizienten Filipp Seiberl für das abgelaufene Qartal folgendes zu berichten. Herr Seiberl ist seit 2 Monaten etwas kränklich, ohne  das er jedoch einen Arzt hätte aufsuchen müssen, das Predigen gibt er beinahe ganz auf, da er einige Male darin stecken blieb und allen Muth verloren hat. Sein Trinken ist jetzt auf ein Minimum herabgesunken woran freilich mal die erbärmliche Qalität des hiesigen Getränkes [Most!] die Hauptschuld trägt. Zum Allgemeinen kann günstiges über den Genannten berichtet werden.

1873: Expositus Franz Bodenböck schreibt in einem Brief an den Bischof unter anderem...

St. Stefan ist ein rauher, unwirtlicher und fast allseitig gefürchteter, fast 3000 Fuß über dem Meere gelegener Gebirgsposten...



Wappen St. Stefan am WaldeWappenstein von St. Stefan am Walde mit Hintergrund KirchturmDas Gemeindewappen knüpft an der Sage an: Das Beil symbolisiert die Sage von der Gründung der Kirche: Siehe oben. Die Steine sind das Attribut des Orts- und Pfarrpatrons, der in Jerusalem als erster Blutzeuge für Christus gesteinigt wurde. – Verleihen wurde das Wappen und die Gemeindefarben am 17. Mai 1971.

Weiter Infos: Hompage der Gemeinde St. Stefan am Walde ('Gemeindeportal')
                    Geografisches Material (einschl. Karten) zur Gemeinde St. Stefan am Walde
                   Zahlen und Fakten zur Gemeinde
 

 

[1] Josef Preining, Manuskript für Festschrift zur 850-Jahre Feier der Pfarre St. Stefan am Walde..
[2] Die tabellarischen Zusammenstellungen sowie die Textabschriften wurden mir dankenswerter Weise von Josef Preining, St. Stefan zur Verfügung gestellt. Sie sind ein Auszug aus einem Manuskript, welches Preining für die 850-Jahre Feier der Pfarre St. Stefan am Walde, 1997 ausarbeitete. Die Zusammenstellungen wurden von mir geringfügig editiert und durch einige wenige weitere Fakten ergänzt.
[3] Die Moldau war die damalige Grenze.
[4] Die erste urkundliche Bezeichnung Helfenbergs findet sich in einem Schreiben Woks von Rosenberg, datiert vom 1.Mai 1259 (die Pfarrkirche jedoch schon 1224), in welchem die Grenzen der Besitzungen des Stiftes Hohenfurth angegeben sind.
[5] Früher Aigen bei Afießl.
[6] Heute Waldstraße in Köckendorf.
[7] Großruck Johann, 2000: Das Stift Schlägl und seine Pfarren im Dritten Reich, Linz: Edition Kirchen-Zeit-Geschichte, 2. Auflage, S. 40. Übrigens: Großruck gibt in seinem Buch als Datum dem 25. Februar als Tag der Nordlichterscheinung an. Vierlinger hingegen druckt in seinen Buch: Vierlinger Rupert, 1992: 'Mandlhut und Stadlhenn - Kindheitserinnerungen; Grünbach, Edition Geschichte der Heimat, auf Seite 47 ein Faksimile der Meldung in den Mühlviertler Nachrichten ab, aus der das genaue Datum hervorgeht: 'Am Dienstag-Abend, 25. Jänner, konnte man allenthalben eine Himmelserscheinung beobachten,...'
[8] Anmerkung bei Julius Strnad: ‚St. Stephan jenseits der Mühle, die im 13. Jahrh. auch als „rousche muhele“ bekannt ist.’.

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