Franz Breitwieser
(1864-1942)
Maria Horninger
(1861-1945)
Johann Anzengruber
(1857-1917)
Aloisia Hager
(1872-1948)
Franz Xaverius Breitwieser
(1895-1974)
Maria Anzengruber
(1897-1963)

Franz Eduard Breitwieser
(1924-2004)

 

Familienverbindungen

Ehepartner/Kinder:
1. Stephanie Wagner

Franz Eduard Breitwieser

  • Geboren: 13 Okt. 1924, Stadlberg 3, Pf. Taufkirchen/Tr., Gem. Tollet um 14.00 1
  • Ehe (1): Stephanie Wagner
  • Gestorben: 14 Jan. 2004, Stadlberg 3, Pf. Taufkirchen/Tr., Gem. Tollet um 17:25 at age 79 2
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Aufzählungszeichen  Allgemeine Notizen:

* Firmung:
- 27-05-1934, Stadtpfarrkirche Wels (11-06-1933 lt. eigenen Angaben)

* Adressen:
- 1: Stadlberg 3, A-4715 Taufkirchen/Tr.

* Sonstiges:

° 09-1931 - 04-1938: Volksschulbesuch in Pötting - einen Tag vor der Volksabstimmung über den Anschluß Österreichs an Deutschland am 09-04-1938 wurde die Schule beendet.

° 11-1938 - 03-1939: Besuch der Landwirtschaftsschule in Ritzlberg, Nettingsdorf bei Linz ('Ober-Donau').
° 21-03-1940: Prüfung als Landarbeitsprüfung mit sehr gutem Gesamtergebnis bestanden

° 10-1942 - 12-1949: Kriegsdienst und Gefangenschaft:

- 15-10-1942: Einberufung zum Wehrdienst; Sammelstelle war der 'Märzenkeller' in Linz. Am selben Tag Verschickung nach Brünn. Dort erfolgte eine einwöchige Einschulung - jedoch noch in Zivil - ohne einen scharfen Schuß abgegeben zu haben. Am Ende der Woche wurde die Uniform und das Gewehr ausgefaßt.

32 Mann wurden von Brünn zur 321. Infanteriedivision nach Frankreich (Nähe Montreuill im Norden Frankreichs) abgestellt. Das Divisionskennzeichen war ein 'stehendes Dreieck'. Der kommandierende Offizier war ein gewisser Hauptmann Wilkering ('schwedischer Konsul').

- 24-12-1942: Ablöse einer österreichischen Division ('aus den Schützengräben'), 60 km vor Juchno (??), südlich von Smolensk (??). Alles im allem war die Front in diesem Abschnitt bis 06-1943 ruhig ('Winterstellung').

- 17-08-1943: Während des Rückzuges ('vom Mittelabschnitt') durch angreifende russische Maschinen von deren Bomben bzw. Bordwaffen verwundet: Durchschüsse an beiden Oberschenkeln, Splitter in der Kniekehle, Splitter am Unterschenkel. Durch einen Splitter war auch die Halsschlagader angeritzt. Hauptfeldwebel Wassermair rettete ihm durch Abdrücken der Wunde das Leben. Er erlangte erst am nächsten Tag wieder das Bewußtsein (geschwächt durch den starken Blutverlust). Der Verletzte wurde darauf hin nach Smolensk (??) und weiter nach Braunsberg (Ostpreußen, Nähe Meer) gebracht. Da zu dieser Zeit der Platz für die nachrückenden Verletzten gebraucht wurde, wurde er auf 14 Tage Genesungsurlaub sowie 14 Tage Erholungsurlaub nach Hause geschickt.

Die 321. Infanteriedivision war in der Zwischenzeit in Rußland aufgerieben worden. Zur Neuaufstellung wurde sie deshalb nach Frankreich verlegt. Der Stab wurde jedoch in Braunschweig angesiedelt.

- 11-1943: Franz Breitwieser wurde nach Braunschweig einberufen und versah insgesamt 4 Wochen lang Dienst bei einem 'Genesungsbatallion' bei der Flak zu der Zeit der Großeinflüge nach Berlin. Nahezu jede Nacht hatte die Flak in Aktion zu treten.

- 12-1943: Verlegung nach Frankreich, südlich von Cherbourg (Signe-Bucht)

- 06-06-1944: Bis zur Invasion ('D-Day') welche um 02.00 nachts mit einem Bombenteppich und einer Beschießung durch Schiffsattilerie begann. Im Abschnitt der 321. Infanteriedivision landeten die Amerikaner, deren Erfolg den Rückzug der Division notwendig machte.

- 07/08-1944: Die 321. Division sammelte sich wieder in den Ardennen an der dt. Grenze.

- 10/11-1944: In der Umgebung von Arnheim versuchte die 1. US-Luftlandedivision eine Luftlandung. In den Wäldern in der Umgebung von Arnheim waren jedoch auch die SS-Hitler-Schulen untergebracht, welche die landenden Soldaten noch in der Luft abschossen. Die Toten wurden in die Maas geworfen. Die Luftlandung war ein Mißerfolg.

- 26-12-1944: Verladung eines Teiles der 321. Division nach Ungarn. In der Gegend von Worms wurde der Zug jedoch von amerikanischen 'Jabus'-(Doppelrumpf-)Maschinen angegriffen. Ein Weitertransport war erst am 11-01-1945 möglich. Da jedoch die Division in der Zwischenzeit bereits in Ungarn eingetroffen war, wurden die kleine Anzahl restlicher Männer anstatt nach Ungarn nach den Niederlanden (Hilversum) zurückgeschickt.

- 18-01-1945: Die kleine Gruppe wurde in der Zwischenzeit nach Krainau, zwischen Kattovic und Auschwitz abkommandiert. Sie traf am 18-01-1945 am Bahnhof ein und hinter ihnen schlossen die russischen Soldaten den Kessel. Insgesamt wurden im Bahnhofsbereich nur mehr einzelne Schüsse abgegeben.

- 24-01-1945 (07.30): Gefangennahme durch zwei mongolische Soldaten, die drohten zwei Eierhandgranaten in den Keller, wo er sich versteckt hielt zu werfen, sollte keine freiwillige Aufgabe erfolgen. 'An diesem Tag begann der Leidensweg!'

- 02-02-1945: Abtransport von Tschenstochau ('Schwarze Madonna') in ein Durchgangslager mit insgesamt 10.000 Mann. Die ersten Sortierungen erfolgten hier bereits. Kranke und Verwundete wurden aussortiert.

- 16-04-1945: Weitertransport nach Stanislau (Galizien). Hier wurde zuerst eine dreiwöchige Quarantäne verhängt. Geschlafen wurde in einem Schlachthof ohne Fensterscheiben auf dem Betonboden. Nach der Quarantäne wurden die Gefangenen zu Arbeitskolonnen eingeteilt. Seine Aufgabe war es den Mühlbach von Stanislau zu räumen. Dafür gab es Hirsebrei als Zusatzverpflegung. Bewacht wurde die Gruppe von zwei älteren, recht humanen russischen Soldaten.

- 16-08-1945: Von den ursprünglich 2000 Mann überlebten nur 866 diese Zeit bis Mitte August. Sie wurden von der Ruhr hinweg gerafft. Der Rest wurde in Viehwaggons nach Kiew verladen. Zu essen gab es nur Salzfische, aber nicht zu trinken. Zudem war es gerade sehr heiß.

Die Gefangenen sollten dort eine russische Arbeitsbrigade in einer Lehmgruppe, die zu einer Ziegelei gehörte, ablösen. Bereits in Stanislau hieß es immer wieder: 'Die Österreicher fahrn hoam!' Doch keine Änderung.

- 21-09-1947: Die ersten Österreicher wurden nach Hause geschickt. Vor der Verschickung mußten die bereits in einem Sammellager zusammengezogenen Österreicher ihren Oberkörper frei machen. Es hieß die Papiere müssen überprüft werden, 'obwohl die Einheit bekannt war'. Zudem wurde der Oberkörper nach Narben abgesucht, die den Gefangenen als SS-Mann-verdächtig überführen würden. Franz Breitwieser war vorher im Achselbereich von einer russischen Ärztin ein Schweißdrüsenabszeß aufgeschnitten worden. Leider war die Ärztin gerade nicht anwesend um dies zu bestätigen. Zudem war die Narbe direkt im Achselbereich ... Trotzdem konnte er am Transport nicht teilnehmen.

Die Russen meinten, 'es muß eine Ehre sein, am Aufbau der Sowjetunion mitzuhelfen'.

- 01-02-1948: Verlegung in Lager nach Darnitza am Fluß Neppa in der Gegend von Sindenzk. Seine Aufgabe war es zusammen mit 6 Mitgefangenen unter einem russischen Vorarbeiter in einem Eckhaus Balken einzuziehen und Mauergerüste aufzustellen.

- 10-03-1948: Einlieferung ins Lazarett wegen einer doppelseitigen Lungenentzündung, die er sich beim Bau geholt hatte. Das Lazarett wurde von jüdischen Ärzten betreut, 'die sich wirklich Mühe gaben'. Der Leiter war ein älterer Arzt (Name: ‘Badsche’). Eine der häufigsten Kommunikationen war folgende: 'Na, wie gehts?' - 'Gut, gut, gut' - 'Ich weiß, ich weiß'. Noch während der Lazarettzeit (05-1948), Verlegung bei Kiew.

- Anfang 06-1948: Entlassung aus dem Lazarett und Zuteilung an eine Verladestelle für Baumaterialien (Bahn - Lagerhalle aus Holz - Lastkraftwagen).

- 08-1948: Schlackenziegel welcher von einer Rutsche kollerte und das Schienbein bis auf den Knochen freilegte bescherte einen weiteren Lazarettaufenthalt. Der Fuß war nach acht Tagen so entzündet und angeschwollen, daß er im Lazarett aufgeschnitten werden mußte. Erst nach dem der Fuß auf beiden Seiten aufgeschnitten wurde und ein Gazestreifen durchgezogen wurde, stellte sich die Heilung ein.

- 10-1948: Entlassung aus dem Lazarett und Rückkehr zum Kommando.

- 24-12-1948: Ein Anlieferungs-LKW blieb bei den Gleisanlagen stecken. Einer der untergelegten Pfosten wurde nach hinten geschleudert und traf den Knöchel. Erneuter Lazarettaufenthalt. Zwei Tage später wurde der Knöchel ohne Behandlung (keine Medikamente oder Instrumente vorhanden) eingegipst ('... zu Hause richten lassen'). Nur durch ständiges Training konnte ein Steif-werden des Gelenkes verhindert werden.

- Anfang 1949: Seit Anfang des Jahres war es den Österreichern und nur diesen erlaubt worden pro Monat ein Paket von max. 10 Kilo in Empfang nehmen zu dürfen.

- Frühjahr 1949: Zuteilung zu einer Arbeitskolonne in der Gummifabrik 'Kohlschevaski'. Die Aufgabe war dort Schutt wegzuräumen. Die Österreicher waren hier bereits im sogen. Bunker 49 gesammelt.

- 06-12-1949: Ein erster Transport aus dem Lager mit ehemaligen SS und anderen Soldaten, jedoch nur Österreicher, insgesamt ca. 2000 Mann, wurde zusammengestellt. Im Durchgangslager Manarosiget (??) in Rumänien erfolgte eine Entlausung und eine Einkleidung.

- 29-12-1949 (07.30): Die österreichisch-ungarische Grenze war erreicht. Alle mußten aussteigen. Die Gefangenen namentlich aufgerufen, die Waggons mit Hunden durchsucht und die Heimkehrer in österreichische Personenwaggons einzusteigen befohlen.

- 29-12-1949 (08.30): Wiener Neustadt wurde erreicht. Jeder Heimkehrer erhielt 50 Schilling, ein Paar Würstel und hatte die Möglichkeit die Haare zu richten. Die Eltern und Verwandten wurden durch die namentliche Durchgabe der Heimkehrer im Radio von seiner Heimkehr verständigt.

- 29-12-1949 (15.30): Abfahrt des Zuges nach Linz. In St. Valentin, an der russisch-amerikanischen Zonengrenze hieß es 'Franz Breitwieser, sofort bei der Bahnhofsleitung melden!' Eine Schwester vom Schwager, Wilhelm Sickinger, Haslau, welche in St. Valentin ihren Dienst versah übergab ihm ein persönliches Paket. Nur mit Mühe konnte er noch den letzten Waggon des bereits wieder abfahrenden Zuges erreichen.

- 29-12-1949 (22.30): Ankunft am Hauptbahnhof in Linz. Vorgesehen war, daß sein Vater Franz Breitwieser und sein Onkel Eduard Linhart ihn vom Bahnhof abholen sollten. Ein Kamerad, Anton Schlosser aus Reiting bei Dorf an der Pram berichtete jedoch, daß Franz Breitwieser in St. Valentin aussteigen mußte. Währenddessen schlich sich Franz Breitwieser von Hinten an seinen Vater heran um Vater die Augen zuzuhalten.

Nebenan meinten zwei junge Burschen angesichts der Heimkehrer 'Mein Gott, schon wieder ein Heimkehrertransport! Hettn's do decht di drin koan...'

In einem großen Hotel in der Weingartshofstraße meinten die Leute, daß der Weihnachtsmann zwar schon vorbei sei, er aber doch ein Paket dagelassen habe.

- 30-12-1949 (01.30): Der Entlassungsschein war ausgestellt. Mit dem Auto von Onkel Linhart ging es Richtung Stadlberg 3.

- 30-12-1949 (04.00): Ankunft. Die Stube war voller Menschen, Verwandte, Nachbarn und Bekannte ...

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Aufzählungszeichen  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Die St.A. Hochzeit erfolgte am 4 Jun. 1955 am Standesamt Tollet. 3

• Erste Adresse: Stadlberg 3, Pf. Taufkirchen/Tr.

• Letzte Adresse: Stadlberg 3, A-4715 Taufkirchen/Tr.

• Er wurde am 14 Okt. 1924 in der Pfarrkirche Taufkirchen/Tr. um 13.30 getauft. 1

• Er war als Landwirt, nun Pensionist beschäftigt.

• Seine Trauerfeier war am 19 Jan. 2004 am Friedhof Pötting um 10:00. 4

• Trauzeuge 1: Franz Breitwieser, Vater des Bräutigams. 5

• Trauzeuge 2: Anton Wagner, Vater der Braut. 5

• Er wurde am 27 Mai 1934 in der Stadtpfarrkirche Wels gefirmt. 1


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Franz heiratete Stephanie Wagner, Tochter von Anton v. Padua Wagner und Juliana Rebhahn.

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Quellen


1 Pfarramt Taufkirchen/Tr., Taufbuch XV/139.

2 .

3 Standesamt Tollet, Familienbuch 3/1955.

4 .

5 Pfarramt Taufkirchen/Tr., Trauungsbuch IX/15/55.

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