Wagner Anton (1871-1945) | Baum | Artikel einblenden | |
Freiwillige Feuerwehr Tollet. Am 14. Februar l.J. hielt die freiwillige Feuerwehr Wödling-Tollet im Gasthause Haager in Unterstetten ihre 1. General-Versammlung ab. Hauptmann Wagner begrüßte die Gemeinde-Vertretung und die anwesenden Gäste der Wehr Grieskirchen und ersuchte sodann Schriftführer Pichler den Rechnungs- und Tätigkeitsbericht zu erstatten. Aus diesem ist zu entnehmen, daß die Einnahmen im Gründungsjahre 3055 K 40 h, die Ausgaben 2947 K betrugen, daher ein Kasserest per 108 K 40 h verbleibt. Die Jahresrechnung wurde auch von der Gemeinde-Vertretung Tollet geprüft und richtig befunden. Die Wehr zählt 30 wirkliche und 17 unterstützende Mitglieder. Sie ist zu 2 Bränden ausgerückt, hat 5 Uebungen, 1 Vollversammlung, 3 Monatsversammlungen und 1 Ausschußsitzung abgehalten. Hauptmann Wagner er erteilte sohin dem Bezirksverbands-Schriftführer Eduard Speil zu einem Vortrage über Haftpflicht-Versicherung das Wort. Der Vortragende behandelte die Vorteile der Haftpflicht-Versicherung für die Feuerwehren so gründlich und so überzeugend, daß der Beitritt spontan und einstimmig beschlossen wurde. Schließlich dankte Hauptmann Wagner allen Gönnern der Wehr, insbesonders der Gemeinde-Vertretung, dann den Gästen aus Grieskirchen für ihr Erscheinen, insbesonders dem Verbands-Schriftführer Speil für seinen Vortrag. (Feuerwehrwesen.) Am Sonntag den 17. d. M. wurde in Unterstetten eine gemeinsame Uebung der Feuerwehren, beziehungsweise Filialen von Grieskirchen, Roith, Taufkirchen, Tollet (in Wödling) und Tolleterau abgehalten. Der Ausbruch des Brandes war um 3 Uhr nachmittags gedacht, als Brandobjekt galt das Krämerhaus beiangenommenem Westwinde. Die Wehren wurden der Reihe nach in Intervallen, wie jene im Wirklichkeitsfalle anrücken könnten, durch Ortsruf und Alarmsignal auf den Brandplatz gerufen. Die zuerst anrückende Feuerwehr Taufkirchen besetzte die arggefährdeten, mit Stroh gedeckten Oekonomiegebäude des Gasthauses auf der Nordseite. Tolleterau kam als zweite Wehr und griff das Brandobjekt auf der Stallseite an, um die Rettung des noch im Stalle befindlichen Viehes zu ermöglichen. Ein zweites Signal rief die Wehr Grieskirchen zur Hilfe, welche die Oekonomiegebäude des Gasthauses an der Südseite zu schützen suchte, da die Strohdachung durch bedeutendes Flugfeuer gefährdet wurde und von der Nordseite aus durch die Taufkirchener Wehr wegen der großen Ausdehnung der Gebäude nicht gedeckt werden konnte. Diese Stellung der bis nun eingetroffenen drei Wehren war eine sehr gute und schien eine weitere Gefahr ausgeschlossen. Es sollte jedoch anders kommen. Der Westwind schlug in einen Nordostwind um, wodurch Flugfeuer gefährdet wurde. Glücklich kam jetzt die Filiale Roith angerückt, deren Kommmandant bei seiner Ankunftsmeldung den Befehl erhielt, sofort das Schneiderbauenhaus zu besehen. Infolge der im Brandobjekte angehäuften Futter- und Strohvorräte wurde nach Einsturz des Scheuerbodens der Funkenregen so stark, daß auch das mit gedeckte Kubinger-Haus in Gefahr geriet. Jetzt rückte die Feuerwehr Tollet (in Wödling) an, die Steiger besetzten rasch das Dach und in wenigen Minuten war die Spritze in voller Tätigkeit. Alles klappte, so daß diese erste Gesamtübung des westlichen Teiles des Bezirksverbandes Grieskirchen Nr. 28 als gelungen bezeichnet werden kann. Den Steigern kann zu ihrer eigenen Sicherheit nicht warm genug ans Herz gelegt gelegt werden, auf der Leiter stets des Karabinrs sich zu bedienen, Nach der Uebung hielt Bezirksobmann Purtscher mit den Schiedsrichtern und den Abteilungskommandanten Rapport, wobei die Einzelheiten der Uebung besprochen wurden. Bei der hierauf durch den Bezirksobmann vorgenommenen Musterung wurden sämtliche Geräte tadellos befunden. Mit dem Danke des Bezirksobmannes für die zahlreiche Ausrückung und der Mahnung, die Wintermonate zu kameradschaftlichen Zusammenkünften und insbesondere zur Signalschule zu benützen, schloß der dienstliche Teil, worauf das Gemütliche in Herrn Hagers Gasthaus in seine Rechte trat. Ausgerückt waren: Grieskirchen: mit einer Spritze, dem Rettungswagen und 36 Mann unter dem Kommando des Zugskommandanten Pintirsch; Roith: mit einer Spritze, 32 Mann unter Obmann-Stellvtreter I. Thaller; Taufkirchen: mit einer Spritze und 44 Mann unter Zugskommandant Fritz Mitterndorfer; Tolleterau: mit einer Spritze und 24 Mann unter Hauptmann-Stellvertreter Denk; Tollet: mit einer Spritze und 28 Mann unter Hauptmann Anton Wagner. Diese als jüngste Wehr im Verbände zeigte gute Disziplin und sehr gute Schulung Wie bereits gesagt, lag die Leitung der Gesamtübung in bewährten Händen des Bezirksobmannes Purtscher, als Schiedsrichter fungierten Bezirksobmann-Stellvertreter Sickiger, Verbandsschriftführer Eduard Speil und Bezirksausschuß Franz Schloßgangl. Dem Obmann der Brauerei-Genossenschaft Grieskirchen Straßer gebührt der wärmste Dank für die Beistellung des Mannschaftswagens. Gemeindenachrichten. Gemeindeausschußwahlen. Michaelnbach, 5. Juli. Am letzten Sonntag nachmittags wählten beim unteren Wirt der 3. W a h l k ö r p e r: Gewählt wurden die Herren: Anton Wagner, Ribauer in Wödling; Franz Mühlböck, Schuhmachermeister in Michaelnbach; Johann Kutzenberger, Haghofermüller in Mairdoppl; Matthias Buchegger, Schuhmachermeister in Haid; als Ersatzmänner: Anton Pichler, Tischler in Schickmedt und Josef Zistler, Hanslbauer in Arnau. … (Besitzwechsel.) Aus Grieskirchen wird uns geschrieben: Der Besitzer des Maiergutes in Oberwödling, Gemeinde Tollet bei Grieskirchen, Anton Erdpreßer verkaufte sein 55 Joch Gründe umfassendes Anwesen samt Fundus instruktus und sonstigem rechtlichen Zubehör an die Herren Johann Strasser in Grieskirchen und Anton Wagner in Niederwödling um den vereinbarten Kaufpreis von 64.000 K. Die erste Feuerwehr-Ueberlandzentrale des Bezirksverbandes Grieskirchen. Die Lehren des letzten Feuerwehrsachkurses in Linz haben bereits ihre Früchte getragen. Der Feuerwehrbezirksverband Grieskirchen errichtete vor kurzem die erste Ueberlandzentrale in Oberösterreich. Eine Feuerwehr-Ueberlandzentrale ist eine Einrichtung, die es ermöglicht, mit einem leistungsfähigen, schnellen Geräte von einem zentral gelegenen Punkte aus be Bränden rasch und energisch Hilfe zu bringen. Grieskirchen liegt zentralem Mittelpunkte des Gerichtssprengels, es ist von demn von ihem abhängigen Orten durch gute Straßen verbunden. Die telephonische Verständigung von den einzelnen Ortschaften besteht bereits zum Teile, zum restlichen Teile soll sie infolge der Aufstellung des Gerätes neu eingeführt werden. Die Ueberlandzentrale wird vom ganzen Feuer-Wehrbezirk Grieskirchen, dessen Grenzen sich mit denen des Gerichtsbezirkes decken, angeschafft; sie steht daher auch den Bewohnern dieses Bezirkes zur Verfügung. Mit einer ständigen Löschmannschaft ausgerüstet, ist die Zentrale bereit, im Momente der Gefahr jederzeit sofort zum Brandplatze abzurücken. Den gesteigerten Forderungen der Jetztzeit Rechnung tragend, hat der Ausschuß des Bezirksverbandes Grieskirchen mit Herrn Hugo Purtscher an der Spitze durch die tatkräftige Arbeit des Herrn Franz Watzinger, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Schlüsselberg, es verstanden, den Plan innerhalb acht Tagen zu verwirklichen. Nur die rührige Arbeit und Umsicht der beiden Herren ermögchten die Durchführung. Der ganze Bezirksverband schuldet den beiden Herren den besten Dank. Am Sonntag, 16. d. M. wurde die Autospritze den interessierten Gemeinden vorgeführt. Sie stammt aus der heimischen Fuerwehrgerätefabrik Konrad Rosenbauer in Linz, ist ein leichtes, mit einem 24pferdigen Motor versehenes Gerät, bietet Platz für ein" Löscheinheit und die zur Hilfe notwendigen Geräte. Nach einer Spritzenprob" in Wallern traf das Gerät in Begleitung des Vorsitzenden-Stellvertteters Frtz Heiserer aus Linz um 11 Uhr vormittags in Grieskirchen ein. Bezirksobmann Purtscher begrüßte die erschienenen Gemeindevertreter, die Vertreter der Behörden und der einzelnen Wehren und hob die Bedeutung der Ueberlandzentrale und ihres Wertes für die gesamte Bevölkerung hervor. Wehrführer von Tollet Herr Anton Wagner anerkannte vollauf die Wichtigkeit der neu geschaffenen Zentrale und dankte in beredten Worten den Herren Purtscher und Watzinger für ihre Tatkraft und Mühe. Hierauf wurde die Spritze erprobt und erregte infolge ihrer schnellen Betriebsbereitschaft, ihres sicheren Ganges und der immensen Wasserförderung berechtigtes Aufsehen und die Bewunderung aller Zuseher. Am Nachmittag unternahm die Autospritze eine Tour durch die größeren Ortschaften des Bezirkes. Sie wurde in Hofkirchen, St. Georgen bei Grieskirchen und in Taufkirchen vorgeführt und war auch hier der Gegenstand berechtigten Aüfsehens. In allen drei Orten waren von den Bürgermeistern Versammlungen der Gemeindeangehörigen einberufen worden. Nach der Spritzenvorführung erläuterten die Herren Purtscher und Watzinger den Zweck der Ueberlandzentralen und den Weg, die nötigen Geldmittel zu beschaffen. Ueberall fanden die Worte der Vortragenden begeisterte Zustimmung. Der Bezirksverband Grieskirchen hat durch die Anschaffung dieses Gerätes bewiesen, daß er die Not der heutigen Zeit vollauf zu würdigen versteht, daß er aber auch die Mittel zu finden weiß, mit denen die Entwertung unseres Besitzes Hintangehalten wird; eines der ausgiebigsten Mittel dafür ist der Erhalt unseres Besitzstandes vor dem gefräßigen Elemente des Feuers. Grieskirchen kann stolz sein, daß es der erste Bezirksverband in Oberösterreich ist, der eine derartige wichtige und ausschlaggebende Einrichtung geschaffen hat. Zum Führer des ständig im Dienste stehenden Autozuges wurde Herr Franz Watzinger, Bahnbeamter in Grieskirchen und Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Schlüsselberg bestellt. Somit ist die Gewißheit gegeben, daß das Gerät und die dazu gehörige Mannschaft in der besten Obhut sich befinden. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die Firma Konrad Rosenbauer Linz, bei Anschaffung des Gerätes das größte Entgegenkommen bewiesen hat. Grieskirchem 4.- Juni. (B a u e r n b u n d). Am 3. d. fand beim Gastwirt Lackner in Grieskirchen eine gutbesuchte Bauern-Versammlung der Ortsgruppen Tollet, Parz und Manglburg statt, wozu auch die Ortsgruppen Gallspach-Enzendorf, St. Georgen und Pollham und Bauernvertreter von Michaelnbach zahlreich erschienen waren. Anton Wagner, Mair zu Wödling eröffnete die Versammlung und konnte zur Freude aller den verdienstvollen Bauernbund-Ohmann, Nationalrat Födermayr begrüßen. Kooperator Hölzelsberger von Grieskirchen sprach in kurzen Worten über die rege Arbeit im Bauernbunde. Politisieren und kritisieren nütze nichts, sondern in der Eintracht der Bauernschaft liegt die Macht. Nun ergriff Nationalrat Födermayr von allen Teilnehmern lebhaft begrüßt das Wort zu einer mächtigen und äußerst interessanten Rede. Er besprach die Wirksamkeit des Bauernbundes in politischer, wirtschaftlicher und kaufmännischer Hinsicht, wies auch darauf hin, wie die Bauernbund-Organisation sich erst ganz ausbauen und nach jeder Richtung hin sich vervollkommnen müsse und wie dann die heutige Bauernjugend einmal in den Stand gesetzt wird, auf Grund einer allseits ausgebauten Standesorganisation ihre Interessen überall hinreichend vertreten zu können. Wohlgemeinte herzliche Worte richtete er darum an die anwesenden Bauernburschen. Verschiedene Steuer- und Wirtschaftsfragen der Gegenwart und Zukunft bildeten das Hauptsiel der Rede. Mit dem Apell: "Bauern, fest zusammenhalten auf bewährter deutsch-chrjstlicher Grundlage"! schloß Födermayr seinen hochinteressanten zweistündigen Vortrag. Wählerversammlung. Grieskirchem 4. April. In der Gastwirtschaft Schatzl in Tolleterau hat am 3. d. eine christlichsoziale Wählerversammlung unter dem Vorsitze des Vertrauensmannes Anton W a g n e r, Mairs von Wödling, und in Gegenwart des Bürgermeisters Leopold Hummer von Tollet stattgefunden. Nach einleitenden Worten verwies der Vorsitzende auf die gegenwärtige Uneinigkeit unter der Bauernschaft, da radikale Führer im Landbund einen Teil von der Wahlgemeinschaft abzusprengen sich bemühen und damit nur der Sozialdemokratie Schützenhilfe leisten. Landtagsabgeordneter Bürgermeister V o g l aus Eferding führte in klaren Ausführungen das hehre Programm der christlichsozialen Volkspartei vor Augen und verbreitete sich über die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse der letzten Jahre. Der vortreffliche Redner fand dafür allgemeines Verständnis. In überzeugenden Worten schilderte hierauf Bezirksbauernbundobmann Franz H u b e r, Thaler von Moosham unsere altbewährte Partei. Als wahre heimattreue Volksgemeinschaft Weil die Politik so groß in die Religion eingreift, so sind die Priester als natürliche Anwählte berufen und verpflichtet, im politischen Leben teilzunehmen Damit begründete Stadtpfarrkooperator E t z e l s t o r f e r von Grieskirchen das volle Anrecht der Geistlichkeit zur regen Anteilnahme an der Politik, um ihre Auswirkungen in richtige Bahnen zu lenken. Der Redner gab dann noch allgemeine Aufklärung über Sozialpolitik und Volkswirtschaft. Der Landwirtschaft ist zu ihrer Selbsterhaltung ein ausgiebiger Schutz zu gewähren. Nur eine starte Partei vermag im Volksinteresse zu wirken und auch Vorteile zu erzielen. Schließlich wurde an die Vernunft und den Bekennermut der Wählerschaft appelliert. Grieskirchen. H e i m w e h r t e r r o r. Wie in vielen anderen Orten unseres "gesegneten Landls", hat man auch in der Gemeinde Tollet bei Grieskirchen eine Heimwehrgruppe gegründet und setzt alle Hebel in Bewegung, um alle männlichen Gemeindebewohner in die Reihen der Heimwehrmannen zu bringen. Da lassen sich die verschiedenen Herren Gemeinderäte, wie Zauner Frz., Steinroiter in Tollet, und Wagner Anton, Mair in Wödling, sogar herab und bewerben sich um die Kleinhäusler, Maurer und Taglöhner als Mitkampfer gegen die "Sozi", obwohl sie denselben die karge Arbeitslosenunterstützung nicht gönnen und als Gemeindefunktionäre Schwierigkeiiten machen, wenn es nur halbwegs geht. Besonders der durch den Krieg zu Wohl stand und Reichtum gekommene Mair in Wödling ist für diese arbeiterfeindliche Bewegung sehr eifrig tätig und kann es nicht verschmerzen, daß es auch vernünftig denkende Bauern und Geschäftsleute gibt, die sich durch den Heimwehrrummel nicht blenden lassen und einen Bürgerkrieg entschiedenst ablehnen. Gegen diese ausrechten Männer richtet sich nun der Terror dieser Heimwehrführer; dem Wirt in Wödling macht man die Gäste abspenstig, man boykottiert sein Gasthaus, um ihn so mürbe zu machen und für die Heimwehr zu gewinnen. Aber nur gemach ihr Herren; denn so wie sich jetzt nur einzelne eurem Kriegsgeschrei entgegenstellen, so wie sich am Sonntag den 18. Dezember 1927 beim Wirt in Furth ein aufrechter Bauer, der Mair in Pulsam, dem Heimwehrhäuptling Wagner entgegenstellte, so werden sich im entscheidenden Momente auch die Kleinhäusler und Landarbeiter eurem Terror widersetzen, da sie nicht mehr gewillt sind so wie 1914 bis 1918 für das liebe Vaterland "zu kämpfen und zu bluten", während sich die Heimwehrschreier schön entheben ließen und zu Hause Reichtümer sammelten, oder wie der Herr Wagner vom Häuslmann zum Großbauern "avancierte". Den Kleinhäuslern und Landarbeitern hat der Krieg auch die Augen geöffnet, und sie werden sich im Interesse der klerikalen Bauern, Schieber und abgetakelten Offiziere nicht noch ein zweitesmal zur Schlachtbank führen lassen. Diese gute Zeit des Krieges kommt nicht mehr für Sie Herr Wagner, und deshalb raten wir Ihnen, nicht gar so scharf ins Zeug zu gehen, denn allzuscharf macht schartig! Taufkirchen an der Trattnach, 20. November - (B a u e r n b u n d v e r s a m m l u n g.) Die Bauernbundversammlung, die am 18. d. in Frau Angerhofers geräumigen Mitwirtschaft zu Unterstötten stattfand, hatte einen wahren Massenbesuch aufzuweisen. Nebst den prominenten Gastrednern haben daran Stadtbürgermeister Dr. Möllner und Kooperator Aschauer von Grieskirchen, einige Bürgermeister der Landgemeinden, Bezirtsbauernbundobmann Haber, mehrere Bauernbund-Ortsgruppenobmänner mit starker Mitgliedschaft und zahlreiche bäuerliche Jungmannschaften teilgenommen. Nach üblicher Begrüßung führte der Vorsitzende Anton Wagner, Mair zu Wödling, als Obmann der Ortsgruppe Tollet, die Veranlassung zur Abhaltung der Versammlung an, hob das zutage tretende lebhafte, tiefe Interesse des landwirtschaftlichen Nachwuchses für die hochwichtigen Bestrebungen des Bauernbundes hervor und streifte die Lage des Bauernstandes und seine starke Belastung. Namens der Pfarrgemeinde Taufkirchen an der Trattnach begrüßte Kooperator Pötzlberger die Versammluugsteilnehmer und zollte Anerkennung für ihr vollsdienstliches Wirken den anwesenden Mandataren. Pfarrer Krauter war nämlich bei der gleichzeitigen Abschiedsfeier der Lehrerin Marianne Fiala, die in Taufkirchen seit l. März 1889 ersprießlich gewirkt hatte und nun in Ruhestand in Wels gekommen ist. Trotz der ungünstigen Witterung hat Pfarrer Krauter sich dennoch später zu dieser Versammlung eingefunden. Bei großer Aufmerksamkeit entwickelte zunächst Landtagsabgeordneter Rottinger seine Wahrnehmungen über die mustergültige Landesverwaltung, gab ein klares Bild über den Landeshaushalt und die Einzelheiten des Landesvoranschlages 1929 und legte gegenüber der Behauptung der Landbundführer dar, daß Oberösterreich im Vergleich zu anderen Bundesländern in bezug auf Landessteuern an zweitniedrigster Stelle steht. Tiefes Interesse fanden desgleichen seine weiteren Ausführungen über die vielseitige volkswirtschaftliche Wirtsamkeit des Landeskulturrates, wobei Oberösterreich hinsichtlich Ertragssteigerung durch Grundentwässerung an erster Stelle ist. Der Fortbildung des bäuerlichen Nachwuchses gelte das Hauptaugenmerk, Weitrs schilderte der treffliche Redner noch die hervorragenden Vorzüge der in Bildung befindlichen oberösterreichischen Landwirtschaftskammer, verwies auf die erzielte Ermäßigung der Warenumsatzsteuer für die Landwirtschaft, wobei aber noch eine gewisse Härte in der Abstufung zu beseitigen wäre; ungewöhnlich hohes Interesse fand hierauf die leicht verständliche Darlegung des am 13. September kund gemachten und zu Neujahr in Wirksamkeit tretenden Landarbeiterversicherungsgesetzes, das sich als große Wohltat erweisen wird. Im Mittelpunkte allseitigen besonderen Interesses stand sodann die gehaltvolle Rede es schneidigen Volksvereinspräsiden, Nationalrates Dr. Aigner. Mit hinreißender Beredsamkeit gab er Rück- und Ausblicke zum zehnjährigen Bestand der österreichischen Republik, bemängelte das Fehlen des inneren Bürgerfriedens und begründete die Heimatwehrbewegung. Redner kam noch unter anderem auf das Mietengesetz, die Abgabenteilung, das Verlangen gerechter Steuerreform u. a. zu sprechen. Treffend und überzeugend betonte er noch als Voraussetzung zur Gesundung und Wohlfahrt des Volkslebens die Notwendigkeit der Rückkehr zu den alten christlichen Grundsätzen. Die vielen Versammlungsteilnehmer, die aus dem Munde hervorragender Vertreter des christlichen öffentlichen Lebens begeisternde stärkende und aufklärende Worte über verschiedene Fragen während der dreistündigen Versammlungsdauer vernommen haben, waren hochbefriedigt über das Gehörte und es besteht nur der eine Wunsch, daß all das Gute aber auch im praktischen Leben befolgt und angewendet werden möchte. - Grieskirchen 22. Juni. (E h r e n t a g f ü r O b e r ö s t e r r e i c h s ä l t e s t e n K r i e g e r.) Unser Pfarrältester, Herr Franz Mössenböck, der im 94. Lebensjahre steht und der älteste Krieger Oberösterreichs sein dürfte, war am 21. d., nachmittags, Mittelpunkt einer schlichten, aber recht eindrucksvollen Ehrung in der Filialkirche zu Oberwödling. Trotz des Regens hatte sich eine zahlreiche, erwartungsvolle Teilnehmerschaft vor dem lieblichen Kirchlein angesammelt. Unter Vorantritt der Musikvereinskapelle Michaelnbach folgten in großer Stärke der Veteranen- und Kriegerverein Grieskirchen, dessen prächtige Fahne die Fahnenpatin Marie Straßer und Altbürgermeisters Johann Straßer begleiteten, dann das Bürgerkorps Grieskirchen und die Feuerwehr Wödling. Diese gaben dem Jubilar, den Josef Eschlböck, Ebner in Pollersbach, mittels Kutsche führte, das Ehrengeleite. Die engere, weitverzweigte Verwandtschaft des Jubilars, die Gemeindevorstehung Tollet und viele sonstige Festgäste füllten die Kirche. Mit einem Orgelchoral leitete bischöflicher Ehrenrat, Organist Brandstötter, die kirchliche Feier ein, worauf Stadtpfarrer Brandstötter auf die ethische Bedeutung dieser gewiß seltenen Feier verwies und in herrlichen Worten die vorbildlichen Eigenschaften des Jubilars schilderte, als da sind: starkes Gottvertrauen, sittlicher Lebenslauf, Schlichtheit, Pflichterfüllung, Arbeitsfreudigkeit trotz Invalidität, Treue und Opferwilligkeit für Vaterland und Heimat. Der Pfarrer entbot ihm dann namens der Pfarrgemeinde Glückwünsche. Nach der Segenandacht füllte sich die Gastwirtschaft des Otto Muckenhumer zu Oberwödling, in der die Musikkapelle Michaelnbach konzertierte. Den Reigen der Tischreden eröffnete der Anreger der Feier, Wehrführer Wagner von Wödling. Tiefes Interesse wurde der ausführlichen Schilderung der Kriegserlebnisse Mössenböcks entgegengebracht, welche Veteranenhauptmann Mittermaier vorbrachte. Besondere Würdigung wurde dem Jubilar auch noch vom Landtagsabgeordneten Franz Huber gezollt: Bürgerkorpshauptmann Wanka hob den altbewährten Geist und die Tradition des einstigen österreichischen Heeres hervor und fand lebhafte Zustimmung. Es sprach noch Pfarrer Ruspekhofer von Michaelnbach Schließlich dankte Veteranenhauptmann Mittermaier namens des 94jährigen, greisen Kriegers für die ihm zuteil gewordene Ehrung. Die Raiffeisensvorschußkasse Grieskirchen nimmt unter der umsichtigen Leitung der Herren LA. Huber und Obmannstellvertreter Anton Wagner, Mair in Wödling, einen erfreulichen Aufschwung. Trotz der in der zweiten Jahreshälfte eingetretenen Geldknappheit konnte ein Umsatz von 1,400.000 S erzielt werden. An Spareinlagen wurden eingelegt 210.000 S. Gesamteinlagenstand 750.000 S. Behoben wurden an Spareinlagen 180.000 S. Darlehen wurden 235.000 S gegeben. Die Kanzlei der Vorschußkasse wird am 1. Februar l. J. in das Haus der Frau Prodinger am Kirchenplatz Nr. 171 überfiedeln. Die Vorschußkasse, die als Selbsthilfe-Institut der Landwirtschaft gedacht ist, ermöglicht durch die fast unentgeltliche Verwaltung eine sehr hohe Verzinsung der Spareinlagen und einen niederen Zinsfuß für Darlehen. Für jederzeit frei abhebbare Einlagen werden 7 Prozent gegeben. Es ist daher Pflicht aller Landwirte, ihre Gelder der Vorschußkasse zu übergeben, da sie wieder der notleidenden Landwirtschaft zugewendet werden. Erstmalige Leonhardifeier. heuer wurde in der Pfarre Grieskirchen zum erstenmal die Leonhardifeier mit dem üblichen Ritt zur heuer renovierten, dem hl. Ulrich geweihten Filialkirche zu Oberwödling begangen, in welcher sich ein St. Leonhardialtar befindet. Wegen ungünstiger Witterung am Leonharditag fand die Feier am Leopoditage statt; die viele Zuschauer anlockte. Am Prechtler-Platze waren zwei Flaggen angebracht. Die Feier bot ein eindrucksvolles, volkstümliches Bild und begann um ungefähr halb 9 Uhr mit einem Musikchoral. Von· einer Festtribüne aus hielt, Stadtpfarrer. B r a n d s t ä t t e r eine inhaltstiefe Ansprache und spendete den Segen. Unter Vorantritt der Bürgerkorpskapelle setzte sich sodann unter Führung des Anton Wagner, Altmair von Wödling, die prächtige Kolonne von 33 Reitern, manche in alter Bauerntracht, in Bewegung nach Wödling. In priesterlichem Ornate ritt Kooperator P f e i f f e r auf einem Schimmel und las dann am St.-Leonhardi-Altare in der altehrwürdigen Kirche zu Wödling die heilige Messe im Beisein vieler Andächtiger. In zwei gezierten Kutschen waren Stadtpfarrer Brandstätter, die Bürgermeister der Pfarre Grieskirchen und sonstige Persönlichkeiten dem Festzuge gefolgt. Vor der Messe erhielten die Pferde geweihte Brotschnitte. Das Kirchlein war festlich geschmückt. Am Kirchenplatze nahm schließlich der Pfarrherr die zweite Segnung der Pferde mit dem Allerheiligsten vor. Diese erstmalige Leonhardifeier im Pfarrsprengel Grieskirchen nahm dank dem Zusammenwirker der ganzen Pfarre einen würdigen Verlauf. |
Wagner Anton (1903-1961) Rebhahn Juliane (1903-1985) |
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Gaspoltshofen 30. September. (Verehelichung.) Frl Juliana Rebhahn, Bauerstochter vom Schneidergute in Grub, wird sich am 22. Oktober in Griegkirchen mit Herrn Anton Wagner, Besitzer des Mairgutes in Wödling, verehelichen. Grieskirchen, 23. Oktober. … Recht hochzeitlich ging es am 22 d. in Grieskirchen zu. Auton Wagner, Mair in Oberwödling hat sich mit Juliana Rebhahn, Schneiderbauerstochter von Grub zu Gaspoltshofen verehelicht. Der aus 42 Personen Hochzeitsgesellschaft gaben die Bürgerkorpskapelle mit der Feuerwehr Wödling und der ganze Gemeindeausschuß Tollet das Ehrengeleite zur Stadtpsarrkirche. Die weltliche Feier war hierauf im Gasthofe Lackner. |
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