Pfarre & Gemeinde Schönau später dann |
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Pfarre und Gemeinde Schönau[1]Die Pfarre Schönau soll sich in der 1. Hälfte des 12. Jh. aus der Altpfarre Krenglbach herausgelöst haben. Die erste urkundliche Erwähnung Schönaus geschah in einem Schreiben des Papstes Innoenz II. vom 8. Dezember 1142 n. Chr., in welchem er Schönau unter seinen Schutz stellte. In diesem päpstlichen Schreiben wird auch erwähnt, dass Schönau zum Kloster Mondsee gehört. Als 'ecclesia Sconini' scheint die Kirche zu Schönau auch in einer Urkunde des Papstes Lucius III vom 23. Februar 1183 auf, auch hier wird der Zusammenhang mit dem Kloster Mondsee deutlich. Nicht ohne Einfluss auf Schönau wird auch das Wirken der Edlen von Schönau gewesen sein, die in der Zeit von 1284 - 1452 nachgewiesen sind. Sie waren anfänglich Dienstmannen der Herren von Tegernbach, später treten sie in die Dienste des Landesfürsten. Sconau ist die älteste Seelsorgestelle des Gebietes des heutigen Verwaltungsbezirkes Grieskirchen. Mönche des Klosters St. Peter bei Salzburg sollen hier ein Missionskloster errichtet haben. Nach Martin Kurz hat dieses Kloster in den Magyarenstürmen zwischen 890 - 955 sein Ende gefunden. Dieses Besitzes sollen sich dann Mönche des Klosters Mondsee (gegründet im Jahre 748 n. Chr.) angenommen haben. Im Zuge der Renovierungsarbeiten 1965/66 stieß man auf die Grundmauern einer romanischen Kirche aus der Zeit um 1000 n. Chr., des Weiteren auf Schlusssteine eines gotischen Netzgewölbes und auf der Westseite auf einen mächtigen gotischen Torbogen. Ende 16. Jh. legte die Pfarre Schönau 18 - 20 Tage Robot auf, darunter auch Halbtage. Die Pfarre Schönau war relativ klein, dies kann man auch aus der Höhe der Matrikelgebühr ableiten. Laut dem Visitationsbericht vom Jahre 1544 hatte die Lehenschaft und die Vogtei über die Pfarre Schönau der Abt von Mäusee inne. Die noch bestehende Pfarrkirche Schönau wurde um 1600 umgebaut. Unter Pfarrer Wolf von Tegernsee wurde sie erweitert, 1687. Sein Gedenkstein zeigt die Kirche in ihrer ehemaligen Form: Spitzdach und spitzer Turmhelm. In den Jahren 1811 - 1813 wurde der Altarraum erhöht und gleichzeitig erweitert. Das Kirchenschiff folgte in den Jahren 1821 - 1826 in seiner Neugestaltung. Bis zum 17. Mai 1706 war die Pfarre Schönau dem Kloster Mondsee inkorporiert. |
Wappen des Stiftes Mondsee |
Am diesem Tag schlossen der Bischof von Passau und der Abt von Mondsee einen Vertrag über den Tausch von Pfarren. So wurde die Pfarre Schönau zur Weltpriesterpfarre. Mit der Neubildung der Diözese Linz im Jahre 1785 kam auch die Pfarre Schönau zum Jurisdiktionsbereich des Bischofs von Linz. In der Zeit von 1398 - 1423 wurde der gotische Teil der Bergkirche St. Magdalena erbaut. Bauherr soll der Burgherr von Wels, ein Polheimer, gewesen sein. Das Langschiff der Kirche ließ man erst im Jahre 1621 anbauen. Den Hochaltar stiftete 1696 der Abt Maurus II von Mondsee. Die Filialkirche St. Magdalena weist schöne Gewölbe auf. An Statuen sind die des hl. Christopherus und die des hl. Petrus zu nennen. Die erste Glocke für das Gotteshaus wurde im Jahre 1450 geweiht. Auf kaiserliche Anordnung (Joseph II) sollte die Kirche in St. Magdalena abgetragen werden. 1786 erwarb ein Bauernknecht das 'Abbruchmaterial' und rettete so die Kirche vor der Zerstörung, denn er gab sie der Pfarre Schönau wieder zurück. Nach größeren Instandsetzungsarbeiten konnte man sie im Jahre 1820 wieder öffnen. Heute wird die St. Magdalenen-Kirche gerne als Trauungskirche gewählt. 1815 verfasste Ignaz Gielge für die 'Topogr. histor. Beschreibung des Landes Österreich ob der Enns' (III. Teil) die erste gedruckte Beschreibung von Schönau:
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Schönau, vor 1900 |
Schönau, Ortszentrum, 1912 |
Chronologie der Pfarre Schönau[2]
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1142 | Erste urkundliche Erwähnung der 'ECCLESIA SCONAU' (Kirche Schönau); | |
1183 | Urkundliche Erwähnung der Schönauer Kirche als 'ECCLESIA SCDNINJ'; | |
1398 | Die Pfarre Schönau wird erstmals urkundlich erwähnt; | |
1398-1423 | Bau der Magdalenabergkirche; | |
1416 | Mondseer Urbar mit Aufzählung der 'Schönauer Unterthanen'; | |
1423 | Älteste Urkunde mit Nennung eines 'Pfarrers zu Schönau'; | |
1450 | Glockenweihe; Glocke musste im I. Weltkrieg abgeliefert werden; | |
1460 | Ältester Grabstein (Leonardus Oberhauser) im Friedhof; | |
1579 | Älteste Bittschrift eines Mesners und Schulmeisters zu Schönau; | |
1640 | Beginn der Matrikenbücher der Pfarre Schönau; | |
1687 | Neubau der Kirche unter Pfarrer Wolff (Grabstein erhalten); | |
1706 | Schönau kommt durch Tauschvertrag an das Hochstift Passau; | |
1785 | Schönau wird Landesfürstliche Pfarre der neuen Diözese Linz; | |
1786 | Bauernknecht erwarb das 'Abbruchmaterial' und rettete so die Magdalenaberg-Kirche vor der Zerstörung, denn er gab sie der Pfarre Schönau wieder zurück; | |
1788 | Bau eines Schulhauses für die Pfarrschule; | |
1820 | Wiedereröffnung der Kirche am Magdalenaberg nach größeren Instandsetzungsarbeiten; | |
1822 | Primiz von Michael Kliemstein, Sohn des Schullehrers; | |
1860 | Weihe des Kreuzweges auf den Magdalenaberg durch Bischof Rudigier; | |
1890 - 1891 | Bau eines Mesnerhauses (dzt. Messeleserhaus); | |
1905 | Kirche Schönau erhält seitliche Anbauten und höheren Kirchturm; | |
1912 | Primiz von P. Eberhart Aichinger, Sohn eines Bahnbediensteten; | |
1923 - 1924 | Bau der Kapelle 'St. Raphael' , der ersten Kirche in Schallerbach | |
1924 | Glockenweihe in Schönau; | |
1944 | Kaplan P. Josef Schwingshackl wird zum Tod verurteilt und stirbt nach einjähriger Kerkerhaft; | |
1948 | Kriegerdenkmalweihe | |
1949 | Eröffnung und Weihe des ersten Kindergartens der Pfarre; | |
1951 | Primiz von P. Hermann Aichinger vom Kornhubergut; | |
1958 | Weihe der Pfarrkirche als 'Lourdes-Jubiläumskirche' sowie dem Pfarrhof und dem Pfarrsaal; | |
1960 | Umbenennung der Pfarre Schönau in Pfarre Bad Schallerbach, die Schönauer Kirche wird Kaplaneikirche; | |
1961 - 1963 | Erste Friedhofserweiterurg und Neubau der Aufbahrungshalle; | |
1965 - 1966 | Renovierung der Schönauer Kirche. |
Gemeinde Bad
Schallerbach[3]
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Der Bohrturm ist abgetragen - das Thermalwasser sprudelt mit 5.000.000 Liter pro Tag weiter... |
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Vom Bohrturm wurde das Wasser in die Trattnach geleitet |
Sofort entwickelte sich in den Tümpeln der 'Urbadebetrieb' von Schallerbach |
Chronologie der Gemeinde Bad Schallerbach
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14.03.1850 | Errichtung der Gemeinde als Ortsgemeinde Schönau | |
01.09.1861 | Eröffnung der Bahnstrecke Wels - Passau | |
16.11.1918 | Erschließung der Schallerbacher Schwefeltherme | |
22.08.1921 | Gründung der Schwefelbad Schallerbach Ges.m.b.H. (Gesellschaftsvertrag v. 06.09.1921) | |
1923-1924 | Bau des Rathauses | |
07.05.1925 | Errichtung des Gendarmeriepostens Bad Schallerbach | |
21.08.1932 | Eröffnung der Badeanlagen (Planung Arch. Mauriz Balzarek), Badehäuser 1-4 | |
1932-1934 | Trattnachregulierung mit Bau von zwei Brücken | |
17.07.1937 | Eröffnung der Wandelhalle mit Turngebäude | |
03.06.1938 | Namensänderung der Gemeinde Schönau: "Gemeinde Bad Schallerbach" | |
22.09.1938 | Inbetriebnahme des 2. Gleises der Bahnstrecke | |
1945-1947 | Besetzung des Kurortes durch amerikanische Truppen | |
15.10.1946 | Bad Schallerbach wird zum Markt erhoben | |
18.11.1946 | Verleihung des Marktwappens (Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün) | |
22.05.1949 | Hochwasser (Überflutung durch Schönauerbach) | |
31.08.1954 | Verkehrsübergabe der Innviertler Bundesstraße (B 137) | |
22.05.1955 | Aufnahme des elektrischen Betriebes der Bahnstrecke Wels - Passau | |
28.10.1956 | Grundsteinlegung zur Errichtung einer Pfarranlage (Kirchenneubau) | |
01.01.1958 | Eingemeindung von Neuwallern (Gemeindegebiet nun 850 ha) | |
26.10.1958 | Weihe der Lourdes-Jubiläumskirche in Bad Schallerbach | |
23.09.1966 | Eröffnung des Hauptschulgebäudes (seit 01.09.1963 selbständige Hauptschule) | |
06.06.1968 | Feier "50 Jahre Heilquelle" - 500.000 Kurgast | |
15.04.1972 | Eröffnung des neuen Volksschulgebäudes mit Turnsaal | |
20.12.1972 | Inbetriebnahme des Thermalhallenbades | |
17.02.1979 | Erbohrung der 2. Schwefelthermalquelle im Kurpark | |
16.04.1979 | Weihe der Bernadette-Orgel der Lourdes-Kirche | |
27.06.1980 | Eröffnung des Gästezentrums | |
24.10.1992 | Eröffnung ThermenCenter und Saunadorf | |
15.06.1995 | Wasserpark "Aquapulco" eröffnet | |
24.09.1997 | Bad Schallerbach wird Klimabündnisgemeinde | |
12.08.2002 | Schwere Schäden durch Hochwasser, insbesondere am Aquapulco | |
2003 | Sanierung der Thermalquelle & Baustart für Eurotherme-Ressort | |
02.07.2004 | Inbetriebnahme des Therapiezentrums der Eurotherme | |
07.10.2005 | Feier '50 Jahre Bad Schallerbach - Koksijde' mit Enthüllung eines 'Verbrüderungsbrunnens'Sanierung der Thermalquelle & Baustart für Eurotherme-Ressort | |
18.11.2006 | Überreichung der Ehrenfahne des Europarates im Zuge Feier '60 Jahre Markterhebung Bad Schallerbach'Inbetriebnahme des Therapiezentrums der Eurotherme | |
23.04.2009 | Eröffnung der OÖ. Landesgartenschau 2009 'Botanica' | |
2011 | Zahlreiche 'Eröffnungen': Jugendtreff, Aquapulco - die Piratenwelt (09.07) und Cabrio-Therme 'Tropicana' (01.10) | |
21.05.2012 | Auszeichnung für Klimabündnisgemeinde Bad Schallerbach durch Landesregierung | 01.02.2013 | Landesregierung zeichnet Bad Schallerbach als "Junge Gemeinde" aus |
15.06.2014 | Magdalenabergkirche: Renovierungsarbeiten mit Eröffnungsfest abgeschlossen | |
08.2015 | Baustart "Hochwasserschutz Gebersdorfer Bach" | |
14.08.2016 | Jubiläumsfeier "70 Jahre Marktgemeinde" |
Weiter Infos: Website der Marktgemeinde
und Eurotherme
Bad
Schallerbach |
[1] vgl. Zeiger, 1986, op. cit. S 122ff sowie: Kurverwaltung, (ohne Jahresangabe): Kurort-Heilbad-Markt - Bad Schallerbach - Entstehung und Entwicklung, Linz: Ernst Denkmayr GesmbH [2] Aus verschiedenen Quellen u.a. Flugblatt zur Pfarre Schönau, verfaßt von Rockenschaub Alfred; Zieger, 1986, op. cit. S 122ff [3] vgl. Zeiger, 1986, op. cit. S 122ff sowie: Kurverwaltung, (ohne Jahresangabe): Kurort-Heilbad-Markt - Bad Schallerbach - Entstehung und Entwicklung, Linz: Ernst Denkmayr GesmbH |
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