Gemeinde Tollet


Die Gemeinde ist politisch Teil des Bezirkes Grieskirchen. Dicht neben der Bezirkshauptstadt gelegen, bildet Schloss Tollet das Wahrzeichen der kleinen Landgemeinde. Wegen ihrer zentralen Lage steigt die Beliebtheit als Siedlergemeinde immer weiter.

Das Gemeindegebiet umfasst nur eine Fläche von 9,54 km2. Mehr als 72% der Gemeindefläche ist landwirtschaftlich genutzt (zum Vergleich: Land Oberösterreich: 37%), weiter 18% sind Wald (49%).

Besiedlung[1]:
Die Römer haben im Bereich der Provinz Ufernoricum parallel zum eigentlichen Limes (entlang der Donau bzw. ab Eferding in der Nähe des Donauflusses) kleinere Befestigungslinien gebildet. Diese bauten sie vornehmlich entlang von Flusstälern auf, wie z.B. entlang des Innbaches, der Trattnach und des Pram-Flusses. Auf diesen Wegen zogen auch ihre Kaufleute, da sie ja keine Heerstraßen im eigentlichen Sinne waren. Aufbauend auf diese Straßenreste vollzogen sich auch die ersten, nicht rodungsbedingten Siedlungen der Bajuwaren, im geringeren Umfang auch der Südslawen. Reste der romanischen Bevölkerung (nicht zu verwechseln mit der römischen Bevölkerung!) waren die sogenannten »Barschalken«. Sie wurden später zu zinszahlenden Knechten, einer Art Mittelding zwischen »frei« und »unfrei«. Sie haben gegen Nutznießung Königsland bearbeitet. Diejenigen, die sich nach dem Abzug der Römer (488 n. Chr.) mit der Christianisierung des Gebietes befasst haben, wandten sich in erster Linie an diese Barschalken. Dass die in der Nähe der Barschalkensiedlungen erbauten Kapellen und Kirchen dem hl. Martin geweiht worden sind[2], mag zutreffend sein und ließe sich durch die Verbindung Christianisierung - Franken erklären. In der Nähe Tollets, im Bereich der heutigen Stadtgemeinde Grieskirchen gelegen, liegt die Ortschaft Paschallern, deren Name auf die Barschalken hinweist.

Die Ortsbezeichnung Tollet ist noch nicht zweifelsfrei ausgedeutet. Nach dem Ortsnamenforscher Dr. Konrad Schiffmann, einem gebürtigen Grieskirchner, ist dieser Ortsname aus »Talöd« abzuleiten. Die Ortsnamen auf -ed sollen Siedlungen mit geringem Ertrag bzw. heruntergekommene Güter ausdrücken. Später wandte man auf sie das sogenannte Oedrecht an, d.h. sie wurden mit wesentlich geringerem Dienst vergeben. Die Deutung mit Talöd behielt Dr. Schiffmann nicht immer bei, denn später ist er der Auffassung, dass der Name Tollet eine slawische Ortsbezeichnung sein könnte. Ein Schreiben des Kaisers Rudolf II. vom 10. Mai 1596 ist an Wolfgang Jörger zu »Talleth« gerichtet. In Frage käme noch eine Ableitung aus »tol« = Graben. Bei Grimm scheinen im Verzeichnis die Bezeichnungen »doll« = Pflock, Nagel aus Holz und »tollmann« = Scharfrichter (also jener Mann, der beim Rädern des Verbrechers das tollmannsteller bedient) auf. Ob diese Bezeichnungen bei der Namensgebung »Tollet« Pate standen, kann nicht gesagt werden, ist aber lt. Zeiger eher unwahrscheinlich und nicht belegt.

Die Besiedlung des heutigen Gemeindegebietes dürfte um die Jahrtausendwende eingesetzt haben.

Grieskirchen und Tollet, 1656; Kupferstich von Matthäus Merian

Die Jörger von Tolleth und das Schloss

Nachstehend ein gekürzter Abriss der Familiengeschichte; einen ausführlichere Beschreibung der Familie (inkl. Stammbaum) siehe nächste Seite.

Die Jörger stammen nicht aus der Gegend. Ihre Heimat liegt wahrscheinlich im Bistum Lüttich.

Wer die Erbauer des ersten Sitzes 'Tollet' waren, ist nicht bekannt. Aber schon um 1170 n. Chr. war ein Ortolf de tolet, der zum Ministerialengeschlecht der Herren auf Schloss Ort im Traunsee gehörte, im Besitz von Tollet. Im Jahre 1331 wird auf Tolet ein Dietmar von Lehrbühel genannt. Noch zu dieser Zeit ist Tolet ein Lehen von Ort. 

Die Herren von Ort starben mit Hartnid VI. im Mannesstamme aus. Im Wege von Eheschließungen der Töchter seiner Schwester traten Albero von Rauhenstein und Ortlieb von Winkel in den Besitz von Ort ein und wurden dadurch zu Lehensgebern Dietmars von Lehrbühel.

Mitte 13. Jh. zog ein Helmhardus de Stille, 1255 - 1264, vom Sitz Still (heute. Gemeinde Hofkirchen/Tr.) weg und wurde zu St. Jörgen (= St. Georgen bei Grieskirchen) ansässig. Helmhardus de Stille ist mit Helmhardus des Georio ident. Am 3. Juli 1483 verlieh Kaiser Friedrich III. dem Hillebrand Jörger die Sitze Dollet und Lichtenau. Er nahm das Prädikat »JÖRGER« an. Anfangs waren die Jörger Lehensleute. Ab dem 14. Jh. verzweigten sie sich in mehreren Linien. Einer der Nachfolger des Helmhardus des Georio, Helmhard IV. Jörger, 1326 - 1360, nahm die Diemut, die Tochter Gundackers von Lehrbühel, zur Ehefrau und wurde auf deren Burg TOLET zum Begründer des Stammsitzes des später so berühmt gewordenen Geschlechtes der Jörger[3]. Betätigungn auf den Gebieten des Finanzwesens und das Auftreten als Pfandgläubiger führten zum wirtschaftlichen und politischen Aufstieg der Jörger.

Ein sehr bedeutender Jörger war Wolfgang IV. Jörger. Am 21. Februar 1513 wurde Wolfgang IV. Jörger als erster Ritter Hauptmann ob der Enns. Am 12. Juni 1522 beruft der Kaiser Wolfgang IV. Jörger in den Hofrat. Wolfgang IV. war Herr auf Tollet, Kreisbach (NÖ), Köppach (Bezirk Vöcklabruck), Roith (Gemeinde Taufkirchen/Tr.) und Oberweis (Bezirk Gmunden). Dies war der 15. März 1524. Ab Wolfgang IV. nannten sich die Jörger »Jörger von Tollet«. Es war die Frau von Wolfgang die nach seinem Tod Kontakt mit Martin Luther aufnahm. Vom 7. März 1532 und vom Jahre 1544 stammen Briefe Martin Luthers an Dorothea Jörger. 

Der zweite Sohn Wolfgangs IV., Christoph II. Jörger, hatte von Martin Luther Unterricht erhalten und hielt sich am Hofe des Kurfürsten von Sachsen auf. Er vermählte sich dreimal. Christoph II. war ein großer Förderer des protestantischen Glaubens. 

Einen gewissen ersten Höhepunkt in der Geschichte der Jörger bildete Helmhard VIII., 1530 - 1594. Manche sehen in ihm den Größten seines Geschlechtes. Er verkörperte das Finanz-, Verwaltungs- und Kunstgenie in einer Person. Helmhard VIII. wurde am 29. Jänner 1530 auf Schloss Tollet geboren, gestorben ist er am 18. November 1594 und hinterlässt ein Vermögen von 600.359 fl. Er wird in der von ihm erbauten Saalkirche in Harnisch und Küraß in einem Kupfersarg zu Grabe getragen. Rapier, Dolch und Sporen sollen vergoldet gewesen sein. Sein Sohn Karl Jörger kam sehr bald in große Schulden, so dass es zur Teilung der Güter zwischen ihm und seinem Stiefbruder Wilhelm kommen musste. 

Sebastian Jörger, der Sohn des Hans IV. Jörger, war mehr auf dem Gebiete der geistigen Kultur tätig. Er besaß eine große eigene Bibliothek.Sebastians einziger Sohn war Hans V. Jörger, 1558 - 1627, der Erbauer des Schlosses Tollet zugleich aber auch der letzte Jörger auf dem Schloss Tollet. Neben wirtschaftlichen Problemen war insbesondere die Förderung des protestantischen Glaubens Schuld am Niedergang. Im Jahre 1587 erwarben die Jörger in Wien Hernals, wo der protestantische Glaube in besonderer Weise gepflegt wurde. Hier gab es die sogenannte »Jörger-Kirche«

Wappen der Jörger von TolletDer schon erwähnte Karl Jörger nahm am 23. April 1619 an der Spitze einer Deputation in Wien teil und wurde in der Folgezeit Oberhauptmann der ständischen Truppen für das Machland und das Traunviertel. Er musste vor den Bayern flüchten, wurde dann aber bei Innsbruck gefangen. Zuerst wollte er nach Italien, dann über Tirol nach Würtemberg. Er wurde strengen Verhören unterzogen und starb am 4. Dezember 1623 im Verlies an den Folgen der Tortour. Noch zur Zeit, als Karl Jörger in Kerkerhaft war, wurden seine Güter eingezogen und dem Fiskus überantwortet. Zum 24. August 1618 hatte sich für die Besitzungen des Karl Jörger ein negatives Vermögen von etwa 350.000 fl ergeben. Den Sitz Tollet verließen die Jörger im Jahre 1620.  Der Stammsitz der Jörger kam nie mehr in die Hände dieses Geschlechtes zurück.

Im Jahre 1596 war auf Schloss Tollet Hans Septimius Jörger geboren worden. Er vermählte sich 1621 mit der einzigen Tochter und Erbin des Schlossbesitzes Strechau bei Admont/Stmk., Potentia. Da Hans Septimius Jörger nach Regensburg auswanderte, verkaufte er Strechau. Dann lebte er mit seiner Familie »beim Gulden Schild« in Nürnberg und wurde am 9. August 1659 in den Reichsgrafenstand erhoben.

Der Staatsmann Johann Quintin I. Jörger, 1624 - 1705, erhielt seine Bildung in Regensburg und studierte in Leipzig und Straßburg Jura. Er war auch Kenner der Klassiker. Da er zum katholischen Glauben konvertierte, stand seinem Aufstieg nichts mehr im Wege. Unter Kaiser Ferdinand III. wird er Kämmerer, 1650 tritt er in die Hofkammer ein. 1657 erhebt ihn der Kaiser zum Reichs und erbländischen Grafen mit dem Titel: »Graf und Herr zu Tollet und Erlach, Freiherr zu Kreisbach«. Er brachte es zu höchsten politischem Ansehen.  Johann Quintin I. Jörger starb am 17. Februar 1705 und wurde in Wien begraben.

Tolleth (Blatt 184), Stich von Mathias Vischer, 1674

Andreas Christian Jörger, um 1630 - 1700, war der älteste Sohn des Hans Septimius und seit 1695 Generalquartiermeister. Er war Teilnehmer am Entsatz Wiens im Jahre 1683. Johann Franz Anton Dominik Jörger, ein Sohn Johann Quintins I. Jörger, 1670- 1738, brachte es bis zum General der  Kavallerie. Sein Sohn Quintin III. Jörger ist krank, mit seinem Tode am 3. November 1772 sterben die Jörger im Mannesstamm aus.

Das war ein gekürzter Abriss der Familiengeschichte der Jörger; einen ausführlichere Beschreibung der Familie (inkl. Stammbaum) siehe nächste Seite.

Besitzer von Tollet nach der Beschlagnahme 1620

Der Weg Tollets nach der Beschlagnahme im Jahre 1620 führte über den Herzog Maximilian I. von Bayern, 1625, zum Grafen Adam von Herberstorff, 1628, und über dessen Witwe zu Wenzel Reichard von Sprinzenstein, 1637.

Das Geschlecht derer von Sprinzenstein kam aus Tirol und erhielt im Jahre 1530 von Kaiser Ferdinand I. das Schloss am linken Ufer der Kleinen Mühl. Sie wurden Freiherren und im Jahre 1646 Reichsgrafen. Wenzel Reichard vermählte sich mit Maria Johanna von Haym und kam so in den Besitz von Schloss und Herrschaft Reichenstein (Bezirk Freistadt).

Die Witwe nach dem verstorbenen Grafen Herberstorff, Maria Salome Gräfin Herberstorff, hat 1636 ein Haus und eine Wiese in die St. Maximilianskirche bei Tolleterau gestiftet.

Im Jahre 1633 waren die gefürchteten und berüchtigten Lamboischen Reiter nach Peuerbach gekommen. Die umliegenden Dominien mussten zu den Einquartierungskosten Beträge leisten. Tollet lieferte am 22. März 1633 25 Metzen Korn und 25 Metzen Hafer, der zu leistende Geldbetrag machte 50 fl aus.

Im Spanischen Erbfolgekrieg, 1702 - 1705 diente Tollet als Hauptmagazin für Lebensmittel[4].

1727 wurden die Arbeiten für den Turmumbau vergeben. Die Aufbauten des Turmes bekam der Baumeister Franz Michael Pruckmayr aus Linz, den Bau der Kuppel der Zimmermeister Khöbauer aus Linz. Die Zifferblätter der Turmuhr und die Stundenzeiger fertigte der Uhrmacher Ignaz Fischer, Linz an, wobei die Zifferblätter des Landhausturmes/Linz als Vorlage dienten. Das Material für den Turmumgang im 4. Turmstock (Kragsteine, Platten und Eckplatten) lieferte der Steinmetz Johann Michael Herstorfer aus Linz. Das Geländer besorgte der Schlossermeister Johann Lorenz von Gallspach. Den Kupferaufsatz fertigte der Linzer Kupferschmied Johann Wolf Paur an[5].

Im Jahre 1750 ging Tollet in den Besitz des Grafen Philipp Fieger von Hirschberg über, der die Herrschaft Tollet mit dem Rueflinger Amt (Bezirk Linz) verband. Dieses Amt verwaltete der Vicedom in Linz. Die Fieger (auch Fueger) von und zu Hirschberg stammten ebenfalls aus Tirol und kamen 1635 ins Herzogtum Oesterreich ob der Enns.

Schloss Tollet in den dreissiger Jahren (vor dem II. Weltkrieg) Die Tolleter Hochstraße wurde 1790 aufgelassen und über den Hügel bei der Puchnermühle geführt. Vorher führte sie von Niederunterstetten zum Schloss Tollet, jetzt von der Höretsmühle zur Trattnachbrücke beim Fasangarten, von hier zur Puchnermühle und zum Schloss Tollet. Bis Anfang des 19.Jhd. stand auf dem Gelände noch eine Vorburg, nach deren Abriss die Gartenanlage terrassenartig angelegt wurde. Zwischen 1838 - 1840 wurden zwischen Obertrattnach - Niedertrattnach - Tollet und zwischen Aich - Eichberg - Olzing Straßen angelegt. Die Serpentinen zum Schloss ließ erst ein Graf Revertera anlegen. Die steinerne Votivsäule unterhalb des Bäckerhauses war dem Gedenken an den Pfarrer Franz Karl Wild von St. Georgen gewidmet, der am 20. Jänner 1713 auf dem Weg von Tollet in die Trattnach fiel und ertrank.

In der Puchnermühle fand man Münzen, die um 1800 vor den Franzosen hier versteckt worden sein dürften. Einen Münzfund machte man am 27. Juni 1896 im Hause Winkeln Nr. 16 (Matthias Edlbauer, Bauer in der Hub). In einem irdenen Topf lagen 1760 Stk. Silbermünzen aus der Zeit von 1515 - 1774, unter denen 34 Taler und eine Anzahl Kreuzerwerte lagen.

Aus der Zeit von 1780 - 1790 liegen im Landesarchiv Linz Kontrakte auf, die die Natural- und Robotgeldablösen von über 20 Häusern aus Tollet und St. Georgen zum Inhalt haben.

Am 18. März 1800 wurde ein Bewohner von Tollet von einem Franzosen getötet.

Im Jahre 1798 folgte im Besitz Tollets Johann Josef Graf von Stiebar nach. Ab 1. November 1808 wird Johann Freiherr von Peckenzell genannt. Im Jahre 1810 soll Peckenzell 67 Joch 413 Klafter Grundstücke verkauft haben, darunter auch den Vierhauserund Schwabeggerforst. Aus der Peckenzeller Versteigerung erwarb am 17. November 1831 der Marquis Cesar Boccella die Herrschaft Tollet. Dieser verkaufte 1833 das zur Herrschaft Tollet gehörige Wasenmeisterhaus am Brunntobel (auch Dienerhaus genannt) an das Ehepaar Franz und Therese Daibler um den Preis von 500 fl C. M. Schon am 7./8. Jänner 1834 veräußerte Boccella Tolet um 50.000 fl C. M. an Franz und Maria Stremayr.

Schlossanlage Tollet (mit Wirtschaftsgebäuden), Mitte 50er JahreAm 1. Oktober 1845, aber mit Rechtswirkung vom 1. Jänner 1846 erwarb der k.k. Major Graf Anton Revertera y Salandra die Herrschaft Tollet um 95.000 fl sowie die Herrschaft Erlach um weitere 180.000 fl C. M. Die Heimat des Geschlechtes der Revertera ist Neapel. Don Francesco Revertera erhielt im Jahre 1613 von König Philipp III. von Spanien den Titel eines »Duca della Salandra« (Provinz Basilica). Er besaß bedeutende Güter in Neapel, z.B. Fricatico). Nicola Jppolit Revertera della Salandra soll von Kaiser Karl Vl. zu Wien am B. Oktober 1718 die Bestätigung der erblichen Würde eines »Granden von Spanien I. Cl.« erhalten haben. Er war mit einer Gräfin Türheim verheiratet. Deren Sohn Giacomo (= Jakob) war k.k. Kämmerer und Oberst Brigadier. Er vermählte sich mit Catherina Freiin von Mulz-Waldau. Er soll der Begründer der österreichischen Linie der Revertera sein.

Graf Anton Revertera starb im Jahre 1867, seit 1864 verwaltet die Herrschaft Tollet sein Sohn Graf Friedrich. Im Jahre 1868 begann er mit dem Umbau des Schlosses. Graf Friedrich Revertera war Kämmerer Sr. Majestät, Geheimer Rat und Botschafter im Vatikan. Er war mit Elisabeth, geb. von Burtulin, verheiratet. Er kaufte das Steinandrägütl (Stein Nr. 1) und das Steinbauerngütl (Stein Nr. 2) an und ließ sie nach 1865 bzw. 1875 abbrechen.

Zur Jahrhundertwende übernahm Graf Nikolaus Revertera den Besitz Tollet. Er hatte in der Schlosskapelle zu Frascati in den Albanerbergen die Tochter des Fürsten Sarsina, Dona Olimpia Aldobrini, zur Frau genommen. Graf Nikolaus war Legationsrat und Träger des Ordens des Goldenen Vlieses.

Zu nennen ist auch die Gräfin Anna, die als Rot-Kreuz-Schwester 1915/16 über 30 Gefangenenlager in Rußland besucht hat. Sie war in Begleitung des dänischen Obersten Wind und wurde in St. Petersburg von der Zarin in Audienz empfangen. Die Zarin gab ihr ein persönliches Handschreiben mit, das ihr beim Besuch der Lager und Kerker dienlich war. Gräfin Anna kam bis Ostsibirien. Nach ihrer Rückkehr empfing sie Kaiser Franz Joseph I. in Sonderaudienz. Ihre Rußlandreise hat sie in der Schrift »Als RotKreuz-Schwester« geschildert. Im Juli 1937 ist sie auf ihrem Sitz in Parsch bei Salzburg gestorben.

Schloss Tollet, Ende März 2002

Graf Peter Revertera, geboren 1895 in Paris, war Landesrat und Sicherheitsdirektor von Oberösterreich. Am 3. Oktober 1953 überreichte ihm Bischof Dr. Josef C. Fließer das ihm vom Papst verliehene Komturkreuz des Silvester-Ordens. Auch Graf Peter war Träger des Ordens vom Goldenen Vlies. Er starb im Jahre 1966 und liegt in der Gruft der Pfarrkirche in St. Georgen begraben.

Derzeitiger Eigentümer der Herrschaft Tollet ist Dipl. Ing. Graf Nikolaus Hippolyt Revertera wohnhaft im Familiensitz zu Helfenberg. Schloss und Herrschaft Helfenberg und Piberstein haben die Grafen Revertera im Jahre 1893 erworben.

Während des 2.WK beschlagnahmte die Regierung des III. Reiches das Schloss. Zuerst war eine Schule für Arbeiterführerinnen untergebracht. Später dann ein Lazarett gefolgt von einem Durchgangslager für Flüchtlinge. Unmittelbar nach dem Weltkrieg diente es einer amerikanischen PanzereinheitKaserne als Kaserne bevor das Schloss von 1946 bis 1976 als bäuerliche Bildungsanstalt fungierte. 1980 zog dann der Bezirksheimathausverein ein, der dann auch ein Museum im Schloss einrichtete.

Im Vorfeld zur OÖ. Landesausstellung 2010 unter dem Thema "Renaissance und Reformation" im Schloss Parz bei Grieskirchen wurde auch das Schloß Tollet eingehend renoviert. Neben der Einrichtung von einigen Wohneinheiten übersiedelte auch 14. Juni 2009 das Gemeindeamt Tollet ins Schloss.

Der Silberlöffel

Säule auf Helfenberger Granit zusammen mit Tafel (aus 2016) Michael Pühringer [6]. berichtet über eine Sage auf dem 18. Jhd: "Zur Zeit als noch die Bauernsöhne bei der Gutsherrschaft Dienste verrichten mußten, wurde der Sohn vom Angermaiergute in Unterstetten beschuldet beim Küchendienst einen Silberlöffel gestohlen zu haben. Der Knecht bestand zwar keine Schuld, aber ein Mitknecht legte wider ihn Zeugenschaft ab, und so galt die Schuld des Angeklagten als erwiesen. Er wurde zum Tod am Galgen verurteilt. Als letzte Gnade bat er sich aus, vorher sein Vaterhaus nochmals sehen zu dürfen. Diesen Wunsche wurde dadurch entsprochen, dass der Galgen gerade an einer Stelle oberhalb des Galgenfeldes errichtet wurde, von wo aus er auf den Angermaierhof hinabsehen konnte, und das soll bei einer Steinsäule gewesen sein, anstatt welcher dann, als sich später die Unschuld des Hingerichteten erwies, zum Gedächtnisse eine Kreuzsäule (=Bildstock) gesetzt worden war. Und das kam so: Der bedenkenlose Mitknecht hatte sich allmählich die Gunst seines Dienstherren erschlichen und erhielt nach seiner Heirat vom Grafen die Erlaubnis aus dem Herrschaftswalde einen Baum zur Anfertigung einer Wiege nehmen zu dürfen. Auf diesem Baume befand sich ein Vogelnest und in diesem stack der "gestohlene" Silberlöffel. So hat nach germanischer Anschauung der gute Baumgeist eine Verleumdung und die Unschuld geoffenbart."

Alois Weigl meint in seinem unveröffentlichenten Manuskript "Tolleter Heimatkunde", dass diese Sage auf einem Gerichtsfall basiert, den er an Hand von Gerichtsakten [7] 'nach'-zeichnet; siehe nächste Seite.


Pfarrzugehörigkeit

Filialkirche St. Ulrich in Oberwödling, Ende März 2002 Pfarrlich gehört das Gemeindegebiet Tollet größtenteils zur Pfarre Grieskirchen, kleinere Teile zu den Pfarren Michaelnbach und Taufkirchen an der Trattnach. Im Gemeindegebiet befindet sich die Filialkirche Oberwödling. Sie ist dem hl. Ulrich geweiht. Die Kirche besteht seit dem 14. Jh. in der Ortschaft Wödling (älter: Werling - könnte es sich um eine fränkische Siedlung handeln). Der Ort wird bereits 1140 n. Chr. erwähnt [8]. Um diese Zeit übergibt in loco Welingen der nobilis homo Witigo drei Joch dem Kloster St. Nikola bei Passau[9]. Im 13. Jh. scheint die Ortschaft im Urbar Nic. als »villa Werling« auf. Im Necr. Florianum ist um 1300 ein Sifridus de wehling zu finden. Im Jahre 1656 ließ der gräflich sprinzensteinische Pfleger zu Tollet Christof Voggentanz und seine Hausfrau Sabina, geb. Preunerin, für die St. Ulrichskirche zu Wödling einen Altar anfertigen. Ihr Grabstein ist in der Kriegergedächtniskapelle der Pfarrkirche Grieskirchen rechts neben dem Altar zu sehen. Eine Seitenkapelle und Glocken erhielt die St. Ulrichskirche im Jahre 1734. Der Turm selbst wurde ebenso erneuert[10]. Unter Kaiser Josef II sollte wie viele Kirchen und Klöster auch diese Kirche aufgelassen werden. Die Bevölkerung wehrte sich gegen die Schließung. Da eine Reparatur zu teuer kommen würde, sollte die Kirche niedergerissen werden. Die Landesregierung entschied sich schließlich für eine Versteigerung.

Filialkirche St. Ulrich in Oberwödling zu Neujahr 2017 Am 28. September 1822 wird die Kirche zum hl. Ulrich von der Vogtei Grieskirchen versteigert, der Erwerber ist Jakob Eiblhuber vom Schappenedergut. Er lässt die Kirche innen renovieren und Arbeiten am Turm ausführen. Durch den Schenkungsvertrag vom 28. August 1836 (Erkenntnis des BG. Waizenkirchen vom 2. Juli 1851) ging die Kirche in das Eigentum des Peter Miedl vom Mesnergut in Oberwödling über. Seit dem 16. Juni 1901 ist die Kirche durch den Kauf des damaligen Pfarrers von Grieskirchen Georg Wagenleithner, wieder im Besitz und Eigentum der Stadtpfarre Grieskirchen.
Die letzten großen Rehabilitierungsmaßnahmen wurden zwischen 1977 und 1983 ergriffen: Morsche Stellen des Dachstuhls erneuert; Dach neu eingedeckt; Kirchenfenster neu verglast; Vorplatz der Kirche abgesenkt Innenraum neu verpflastert; Putz erneuert; ... Die erneute Einsegung erfolgte am 15. Mai 1983 durch den Altbischof von Linz, DDr.Franz Salesius Zauner, einem gebürtigen Wödlinger. Noch im selben Jahr wurde der Ersatz der Kirchenbänke in Angriff genommen. 1994 wurde dann die gesamte Turmkonstruktion zur Gänze erneuert.
Die Wappen der Voggentanz sind am St. Ulrich-Altar sichtbar. Ein Messbuch vom Jahre 1686 und ein vom Bischof Rudigier gestiftetes Meßbuch (1884) sind erhalten. Das zur Kapelle gehörige Feld in Niederwödling hat noch heute die Bezeichnung »Freithof«. Das Sepulturrecht dieser Filialkirche ist aber nicht belegt. Der Name Kastnbauer weist auf die frühere Übernahme des Zehents hin. Der Kapellenhof dürfte das Maiergut in Oberwödling sein (1649 Wolf Cappelmeyer).
Großer Beliebtheit erfreut sie die Kiche ob ihres Reizes bei Taufen und Trauungen. Sogar aus Wien und zuletzt aus Australien(!) sind bereits Brautpaare angereist um sich in der Kirche das Ja-Wort zu geben.

In Unterstetten (Pfarre Taufkirchen an der Trattnach) stand eine kleine Kirche, die der hl. Margaretha geweiht war. Es war eine Filialkirche zur Pfarrkirche von Taufkirchen. Sie soll auf einem Hügel östlich des ehem. 'Freidhofschneiderhauses' (heute: Unterstetten Nr. 15, Gemeinde Tollet) gestanden sein. Da man bei Grabungen auch hier auf Gebeine stieß, dürfte erwiesen sein, dass auch dieses Kirchlein das Sepulturrecht besessen hat. In dieser Kirche machte man eine Wochenmesse-Stiftung. Sie wurde am Samstag gelesen. Der Angermayr zu Unterstetten, der dem Dominium Pfarrhof Taufkirchen untertänig war, hatte zur Wochenmesse in Unterstetten jährlich 14 s zu reichen. Im 18 Jh. wurde das St. Margaretha-Kirchlein geschlossen und schließlich abgebrochen. Einen Teil des Abbruchmaterials verwendete man für den Erweiterungsbau der Pfarrkirche in Pötting. Da es auch einen Edelsitz Unterstetten gegeben hat, vertritt man die Meinung, dass das Unterstettener Kirchlein vielleicht die Kapelle dieses Sitzes war. Herrschaft Leeb teilte in seinem Beitrag zur Geschichte von Grieskirchen, 1956, mit, dass der Kirchenschlüssel sehr groß war und schöne Formen aufwies. Er soll um 1880 um den Preis von 2 fl verkauft worden sein.

Der Edelsitz Unterstetten soll an der Stelle des heutigen Gasthauses gestanden sein, die zum Sitz gehörenden Meierhöfe werden mit dem Wiesmaiergut und dem Angermaiergut ident gesetzt. Von den Edlen von Unterstetten sind überliefert:

-a) Heinricus, 1202 n. Chr.
-b) Rugerus, 1272,
-c) Rudigerus, 1283, 1287 und
-d) Pendit Benedikta und ihr Sohn Ruger, 1300[11].

Am 23. Oktober 1202 n. Chr. bezeugt Henricus de uttirstetin, dass Herzog Leopold Vl. von Österreich zu Enns das Kloster St. Florian in Schutz genommen und ihm die Abgabe des Marchfutters von den Klosterbesitzungen in der Riedmark erlassen hat[12]. Rugerus de Uutterstetten tritt in einer Urkunde des Jahres 1272 [13] und in einer Urkunde vom 9. November 1283[14] ebenfalls zeugenschaftlich auf. 1283 und im Vertrag vom 5. September 1287 ist ein Rudigerus de Utenstedin als Zeuge zu finden [15]. Am 9. Juni 1288 verzichten Rudigeri de Oberstetten und Dietmart de Aistershaim auf ihre Landgüter in speche und in Reichkozzing. Diese Landgüter stiftete ihre Tante Elisabeth von Hutt als Seelgeräth ins Kloster St. Florian[16]. Die Benedikta von Unterstetten tritt um 1300 ihrem Schwiegersohn Wernhart von Mezzenbach ihr Gut in Freindorf ab. Bei diesem Rechtsvorgang ist Wernhard von lerwuchel Zeuge[17] . Als Siegel verwendeten die Edlen von Unterstetten einen dreieckigen Schild mit Stechhelm [18].

Im Urbar Tollet von 1564 des Sebastian Jörger scheint in Ober-Unterstetten ein Schranlehen auf. Das Schranengütl (Haus Nr. 17) diente der Herrschaft Tollet mit 1 Klafter Scheiter. Der Charakter dieses Schranengütls ist nicht ganz geklärt (Magazin, Versammlungsstätte oder Platz für den Getreidemarkt). Am ehesten dürfte die Verwendung als Getreidemarkt zutreffen (EZ (Einlagezahl) 23, Ober-Unterstetten). Im Grundbuch scheint unter der EZ 58 das Haus Ober-Unterstetten Nr. 7 als das »Meßnergut« und unter EZ 52 das Haus Nr. 6 als »Pflegergütl« auf. In Unterstetten gibt es noch eine Flurbezeichnung »das große Luß« und ein »Dornluß«. Es handelt sich hier um Grundstücke, die durch Los aus dem Gemeinschaftsgrund ausgeschieden wurden.

Von Gütern in Unterstetten berichtet auch Strnadt, so z.B. vom Jahre 1357, als die Schifer zu Freiling (Bezirk Linz-Land) ein Gut in »unterstetten« an die Brüder Seidl und Stephan von Geiselheim (heute: Gemeinde Pichl/Wels) verpfändet haben. Weiter vom Rechtsvorgang vom 23. September 1405, mit dem die Adelheid von der Schiferhub ihrem Gemahl ein Gut in »Unterstetten« vermacht hat[19].

Im Zuge der Umpfarrungen und der Pfarrneuregulierung unter Kaiser Joseph Il. wurde auch für Tollet eine Seelsorgestelle beantragt. Aber auch dieser Antrag fand keine Zustimmung. Ab 1784 war die St. Maximilianskirche zugesperrt, 1787 wurde sie abgetragen.

Die Schlosskapelle Tollet ist jetzt eine Marien-Kapelle. Am 24. August 1738 weihte der Bischof von Passau, Kardinal Graf Lamberg, die Kapelle samt dem Altar zur hl. Jungfrau Maria Hilf. Als Kirchweihtag wurde ein Sonntag im Monat Oktober bestimmt. Es wurde auch ein Ablassbrief ausgestellt. Die Kapelle war ehedem frühromanisch. Ihr heutiges Aussehen hat sie aus der Zeit des letzten Schlossumbaues.

 

Das Gemeindewappen als auch die Gemeindefarben wurden am 13. Juli 1989 vom Gemeinderat beschlossen. Verleihen wurde das Wappen durch Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 18. September 1989. Mit selben Datum wurden auch die Gemeindefarben genehmigt. 

Der Hahn im oberen Feld ist dem Wappen des elften Linzer Diözesanbischofs Franciscus Salesius Zauner entnommen. Das Rad im unteren Feld weist auf Österreichs einziges Wagnerei-Museum in Tollet. - Die Pflugmesser sind das Stammwappen der Jörger. - Beide Embleme erklären außerdem die bäuerliche Struktur der im fruchtbaren Hausruckviertler Hügelland gelegenen Gemeinde

 

 

'Persönlichkeiten' aus dem Pfarrgebiet:

Franz Salesius Zauner (1904 – 1994)

Bischof von Linz

Franz Salesius Zauner, Bischof von Linz

Kurzbiografie

11. Dezember 1904 geboren in Oberwödling, Grieskirchen
1925 - 1932 Studium  in Rom, Gregoriana
1929 Promotion zum Dr. phil. in Rom
25.10.1931 Priesterweihe in Rom
1932 Promotion zum Dr.theol. in Rom
1932 - 1934

Kooperator in Mondsee

1934 Kooperator in Linz-Hl.Familie
1934 - 1938 Generalpräfekt im Kollegium Petrinum
1938 - 1945 kirchlicher Verwalter des Kollegium Petrinum
1940 - 1942 Referent für Kirchenbeitragsangelegenheiten
1942 - 1946 Lehrbeauftragter für kanonisches Recht an der Phil.-theol. Diözesanlehranstalt in Linz
1946 - 1949 Regens des Linzer Priesterseminars
1946 - 1950 Professor für Kirchenrecht an der Phil.-theol. Diözesanlehranstalt
1949 - 1955 Bischofkoadjutor in Linz
15. August 1949 Bischofsweihe in Linz, Neuer Dom
11. Oktober 1951 Verleihung der Rechte eines Residentialbischofs
1. Jänner 1956 - 1980 Diözesanbischof von Linz
12. August 1980 - 16.Jänner 1982 Apostolischer Administrator der Diözese Linz
20. Februar 1994 gestorben in Linz

Trotz der Meinung mancher Maturakollegen, Franz S. Zauner werde aufgrund seiner Neigung und Begabung einen technischen Beruf ergreifen, wählte er das Theologiestudium. 

Die Nachricht von der Bischofsernennung des ehemals sehr sportlichen Generalpräfekten im Petrinum und nunmehrigen engagierten Professors und Regens wurde von den Seminaristen mit Begeisterung aufgenommen.

Zauner hatte insbesondere in den Kriegsjahren mitgewirkt, das enteignete Kollegium Petrinum durch Verhinderung des formellen Verkaufs sowie durch Vermietung des Priesterseminares (zum Teil unter Ausnützung der Konflikte zwischen der Gauleitung und den Reichsstellen in Berlin) die diözesanen Bildungsstätten dem Bistum zu erhalten.

Er ging nach dem 2. Weltkrieg mit Engagement daran, die Katholische Aktion zu einer kräftigen Laienorganisation auszubauen, der zunehmenden Industrialisierung des Landes pastoral Rechnung zu tragen durch Auflösung der pfarrlichen Landwirtschaften, Verdichtung der Pfarrstrukturen (Kirchenbau) vor allem in urbanen Bereichen (inklusive der Errichtung von Pfarr- und Jugendheimen) und förderte das katholische Bildungswesens. Die finanzielle Basis hiefür war die wirksame und eigenverantwortliche Disposition des Kirchenbeitrags (vor allem ab dem Staatsvertrag 1955 und dem darauffolgenden Wirtschaftsaufschwung). Insgesamt bedeuteten diese Maßnahmen die faktische Verdoppelung der Baulast, die Aufbringung der Finanzmittel war in seiner Amtszeit auch gesichert.

Mit Begeisterung berichtete Franz S. Zauner bei unzähligen Referaten und Predigten in den Pfarren vom Zweiten Vatikanischen Konzil, an dem er trotz seines großen Einsatzes bei Firmungen und Visitationen sehr gewissenhaft teilnahm. Er persönlich wurde mit den meisten Stimmen, die je ein Konzilsvater erreichte, in die Liturgiekommission gewählt. Zauner war um die konsequente Durchführung der Konzilsbeschlüsse bemüht.

In Alois Wagner erhielt Zauner 1969 seinen Wunschkandidaten als Weihbischof. Ihm übertrug er die Leitung der Linzer Diözesansynode (1970/1972), das Amt des Generalvikars (1973) und weitgehend die pastoralen Planungen. Wagner war bis zu seiner Bestellung für römische Aufgaben 1981 in maßgeblichen pastoralen Gremien Österreichs sowie in der Österreichischen Bischofskonferenz tätig.

Die kuralen Ämter erfuhren in der Amtszeit Bischof Zauners einen Ausbauschub, ebenso wurde der Einsatz der Laien in der Seelsorge (Religionslehrer, Pastoralassistenten, Jugendleiter) systematisch verstärkt.

Nach seinem Rücktritt infolge Erreichung der Altersgrenze amtierte Zauner als apostolischer Administrator (1980/1982). Der überaus beliebte Bischof (Kennzeichen: Motorrad, mit dem er bis ins hohe Alter durch seine Diözese, meist inkognito, fuhr) verstarb am 20. Februar 1994 im 90. Lebensjahr.



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                   Zahlen und Daten zur Gemeinde



[1]  vgl. Zeiger Josef, 1986: "Ortsgemeinde Tollet" in: Vom Hausruck bis zur Donau – von der Sallet bis zum Hausruck; Steyr, Verlag Wilhelm Ennsthaler, und "Der Bezirk Grieskirchen - Ein Heimatbuch", 1977, Grieskirchen, Bezirksheimatverein Grieskirchen.
[2]  A. Weigl, " Heimatgeschichte der Gemeinde Tollet", unveröffentlichtes Manuskript, S. 10
Grabherr Norbert, 1975: Historisch-topographisches Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs, Wien S. 49, E/25/1.
[3] vgl. Hoheneck 111/349
[4] Julius Strnadt, 1868 "Peuerbach, ein rechtshistorischer Vergleich", , S. 586
[5] Weigl Alois, unveröffentlichtes Manuskript, S. 39
[6] Pühringer Michael, 1882: "Geschichte von Grieskirchen und Umgebung."; Selbstverlag, S 192f
[7] Weigl, op.cit. Annex
[8] U.B. I/553
[9] Strnadt, "Peuerbach",  S. 145
[10] siehe weitere Daten zur Entwicklung der Kirche in: Tollet, 2014: Kirchenchronik Oberwödling, Oktober 2014; Selbstverlag, Druck DTG
[11] U.B. 11/487, 111/394, IV/14, 66, 367
[12] U.B. 11/335
[13] U.B. 111/426
[14] U.B. IV/14
[15] U.B. IV/17, 78
[16] U.B. IV/93
[17] U.B. IV/367
[18] U.B. IV/367
[19] Strnadt, "Peuerbach", S. 431

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