Kurzbiografie Bindeus


Woher kommt der Name?

Die Schreibweise des Namens ist sehr vielfältig: Pintäus, Pintheus, Pindäus, Pinteus, Pindeus, Bindaeus und Bindeus. Dieser letzte Name ist erst seit rd. 1850 gebräuchlich. Er ist jedoch heute die gebräuchlichste Schreibweise, gefolgt von Pindeus. Alle anderen Schreibweisen kommen nicht mehr vor.

Wie immer man den Namen schreibt, es ist ein ungewöhnlicher, ja vielleicht sogar einzigartiger Name. Wie kam es zu diesem Namen? Wo stammt er her? Es ist jedenfalls ein sehr seltener Name. Er ist weitgehend auf das obere Mühlviertel (Gegend von Haslach an der Mühl, Helfenberg, St. Stefan am Walde) beschränkt.

Vorkommen: In Österreich sind derzeit (Stand Ende 2005) weniger als 90 Bindeus bzw. Pindeus im Telefonverzeichnis gemeldet. Siehe dazu eine Karte. Rd. 85% der Namensträger leben in Oberösterreich, 9% in Wien und 5% in Niederösterreich.

Darüber hinaus gibt ihn nur einmal in ganz Deutschland, einmal in der Schweiz und einmal in den USA. All diese Personen stammen nachweislich aus dem oberen Mühlviertel ab. In Frankreich gibt es auch eine Person gleichen Namens; zu dieser konnte ich noch keine Beziehungslinie herstellen. Nachkommen der Bindeus leben heute auch in Russland (Moskau).

Eine andere Schreibweise: 'Pinteus' kommt auch mehrmals in Portugal vor. Dort gibt es sogar einen Ort, etwas nördlich von Lissabon, der sich 'Pintéus' nennt.

Bis ins 19. Jahrhundert kam 'Pinteus' auch bei uns in Österreich mehrmals vor. Auch zu dieser Linie gibt es (noch) keine Verbindung.

Eine andere Schreibweise 'Bendeus' findet sich in Großbritanien (2014: 18 Mal) und in Schweden und den USA (2014: je 1 Mal).

Nach einer Legende soll dieser Namen griechischen Ursprungs sein. Ein griechischer Bote soll auf seinem Weg im nunmehrigen 'Am Raiden' durchgekommen - und krank geworden zu sein. Er wurde in einem Bauernhof aufgenommen und gesund gepflegt. Angeblich hat es ihm so gut gefallen (Frauen, Landschaft, ...) dass er geblieben ist und geheiratet haben soll.

Tatsache ist, dass der Name 'Bindeus' nicht gebräuchlich ist. Tatsache ist auch, dass es im griechischen tatsächlich einen Namen gibt, der sehr ähnlich ist: Pentheus - Dieser Name gleicht sehr weitgehend der bis Ende des 18. Jahrhundert gebräuchlichen Schreibweise mit einem 'P' und manchmal auch mit einem 'th'. Der Name wurde in Griechenland angeblich erstmals von einem König von Theben getragen und soll soviel wie 'Mann voller Sorgen', genauer 'Trauer versacht durch den Tod einer geliebten Person' heißen. Die griechische Schreibweise ist: 'Pintheus' (lateinische in griechische Buchstaben übersetzt: 'PenJeus'). Er war zudem nicht als Familienname sondern als Vorname gebräuchlich. Zudem wird das 'e' in 'Penth..' im griechischen fast wie ein 'i' ausgesprochen. Dies könnte den Unterschied zwischen dem griechischen 'Pentheus' und dem österr. 'Pintheus' erklären, zumal in den Büchern die Namen geschrieben wurden, wie sie der jeweils Schreibende verstanden hatte.

Sein Nachname könnte so deutlich auf einen Ausländer hingedeutet haben - und vielleicht auch schwer auszusprechen gewesen sein, dass er seinen Vornamen zum Nachnamen machte - und vielleicht anlässlich der Hochzeit einen christlichen Vornamen annahm.

Hinsichtlich des Berufes könnte ebenfalls die Legende stimmen. Zwei Möglichkeiten stehen offen:

* Handelsbote

* 'Sicherheitsbote' gegen Türken

So im 15./16. Jahrhundert hatten Griechen sehr großen Anteil am Handel. Sogen. Komptuare bestanden in dieser Zeit sowohl in Wien als auch in Deutschland. Ein sehr wichtiges soll es in Leibzig gegeben haben. Der Geschäfts- und Zahlungsverkehr zwischen diesen Zentren wurde über Boten abgewickelt.

Die zweite Möglichkeit wäre, dass er als Bote zur Zeit der Türkenkriege unterwegs war. Dies ist allerdings nicht so wahrscheinlich, da zu dieser Zeit Griechenland keine großen Besitzungen sein eigen nannte - also keine militärische Macht besaß.

Hauptlinie

Alle in der Linie erfassten 'Pintheus' stammen von Mathias Pinteus ab. Mathias Pinteus, er kam ca. 1745 zur Welt, kaufte am 19 Dezember 1772 das Haus in Neudorf 13, Pf. Haslach an der Mühl. Wann genau er geboren wurde, wo und auch wann und wo er genau die Tochter des Nachbarhauses, dass er gekauft hatte, heiratete ist nicht bekannt. 1772 gehörte die Ortschaft 'Neudorf' noch zur Pf. St. Peter am Wimberg (bis 1776). Das erste Kind der Beiden wurde sogar noch in St. Peter getauft. Aber weder dort noch in den umliegenden Pfarren ist die Trauung der Beiden verzeichnet. Zudem ist das Problem, dass aus dieser Zeit leider die Martikenbücher (Tauf- und Trauungsbücher) der relevanten Pfarren (Haslach an der Mühl, Helfenberg) in Verstoß geraten sind.

Nebenlinie

In St. Oswald bei Haslach bzw. Helfenberg und später dann in St. Stefan am Walde gab es schon rd. 160 Jahre früher 'Pindeus / Pintheus'. Der erste in den Pfarrbüchern erwähnte Bindeus ist ein Veith Pindeus aus Hörleinsedt, damals zur Pfarre St. Oswald bei Haslach gehörend. Veith ist 1648 im Trauungsbucheintrag seiner Tochter Katharina mit einem Georg Hofer erwähnt. Etwa zur selben Zeit wie Katharina, also um 1630 dürfte Andreas Pintheus geboren sein. Wo - ist allerdings nicht bekannt. Die erste geografische Erwähnung von Erwähnung ist allerdings nur ein paar Kilometer Luftlinie von jener Katharinas entfernt ('Im Wald / In den Stelzen / Stelzerhäusel / In der Leiten / Auf der Leiten' - Pfarre Helfenberg). Es ist auch nicht bekannt, ob Veit Pindeus der gemeinsame Vater von Katharina und Andreas ist.

Es ist zudem bisher nicht möglich gewesen zur 'Hauptlinie' abstammungsrelevante Beziehungen fest zu stellen (hier ist wieder das Problem der fehlenden Tauf-, Trauungs- und Todesbücher der Grund). Da allerdings Personen aus dieser 'Nebenlinie' als Taufpaten von Kindern von Mathias aufscheinen, ist eine Verbindung wahrscheinlich. Hier ist es unbedingt notwendig weiter zu forschen.

 

Linzer Volksblatt, Nr. 144                    AUS STADT UND LAND                        Montag, 19. Mai 1969 / Seite 7

Ältester Teilnehmer marschierte rüstig

Im Laufschritt das 32-km-Ziel passiert!

Ferdinand Bindeus beim Wandertag

Der leichte Regen, der am späten Nachmittag einsetzte, konnte der guten Stimmung in Helfenberg keinen Abbruch tun. Zufrieden waren nicht nur die Wirte, sondern auch die rund 2800 Wanderlustigen, die aus allen Gegenden Oberösterreichs gekommen waren.

Alt und jung waren über die gut markierten Wege begeistert; der älteste Teilnehmer, der Schuhmachermeister in Ruhe Ferdinand Bindeus aus Kollerschlag, der im Oktober sein 80. Lebensjahr vollenden wird, hängte sogar seine 15 jungen Mitwanderer von der Sportunion Kollerschlag beträchtlich ab. Den Endspurt der großen Route bewältigte er sogar im Laufschritt. Nicht ganz so tapfer schlugen sich die jüngsten Wanderer. Knapp Dreijährige waren nicht rar auf der Strecke. Allerdings wurden sie oft auf Papas Schultern transportiert wie der kleine Johannes Anzinger aus Linz, der im März zwei Jahre alt war. Willi Blecha, der Enkel des Bezirkshauptmannes, wurde den Hauptteil der 14 Kilometer langen Strecke von seinem Vater im Wagerl geschoben. Zweidreiviertel Jahre alt war auch die Wanderin Manuela Brachner aus Urfahr, die mit Mutti marschiert war. Jüngster Wanderer auf der 32-km-Strecke war Karli Gstöttenbauer aus Linz.

Schöne Preise gab es bei der Schlußveranstaltung im Gasthof Haudum für die drei stärksten Gruppen. Den Ehrenpreis des Bezirkshauptmannes, einen bemalten Holzsechter, erhielt die 61köpfige Waizenkirchner Gruppe unter Reiseleiter Ratzenböck. Am zweiten Platz landete die Gruppe der Linzer Taubstummenanstalt, die mit drei Kreuzschwestern, drei weltlichen Betreuerinnen, 27 Mädchen und 21 Buben gekommen war. Drei dieser Buben aus der Schusterlehrwerkstätte bewältigten sogar die große Strecke. Die drittstärkste Gruppe war aus Rohrbach mit 38 Leuten.

Als kinderreichste Familie erhielten Franz und Herta Kitzmüller, Gemeindearbeiter aus Helfenberg, die mit ihren sieben Kindern die kleine Strecke gegangen waren, zwei Pakete mit Bettwäsche.

< Foto: TN mit Baby auf Schulter>

Auf Vatis Rücken waren die Strapazen des Wandertages schon etwas leichter zu ertragen. Aber zeitweise wurde dem Vater der Sohn doch so schwer. Da hieß es dann eben ein Stück gehen. So wie dieser kleine Bub nahmen viele Kinder an der Wanderung teil - und allen hat es großen Spaß gemacht.

Daß man auch mit fast 80 Jahren 32 km wandern kann, bewies der Kollerschlager Ferdinand Bindeus. Da staunten selbst die Fußballer von Union Kollerschlag, die in Helfenberg Kondition holten.

 

Einiges zur Geschichte der drei für die Bindeus
so wichtigen Pfarren/Gemeinden:

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